Durch das Auslesen von Handy-Bewegungsdaten lassen sich Orte finden, an denen sich viele Menschen mit Corona anstecken. Damit könnten passende Gegenmaßnahmen getroffen werden.

Die größte Schwierigkeit im Kampf gegen das Coronavirus, ist die Nachverfolgbarkeit der Kontakte. Wo sich Patienten angesteckt haben, lässt sich oft nicht mehr mit Sicherheit sagen, dadurch verliert sich oft die Spur der Infektion. Ein neues Computermodell auf Basis von Handy-Bewegungsprofilen soll das ändern. Forscher der Stanford University wollen so herausfinden, wo und wie sich das Coronavirus verbreitet. So vermuten die Forscher, dass sich durch die Nachverfolgung der Bewegungen von Handy-Nutzern Ort ausfindig machen lassen, an denen Menschen zusammenkommen und dort auf Überträger des Virus treffen, sogenannte Superspreader Events. 

Mit dem Modell lassen sich aber nicht nur Orte bestimmen, an denen sich viele Menschen anstecken. Die Arbeitsgruppe um Serina Chang konnte damit auch aufzeigen, dass ein starker Rückgang der Mobilität der Menschen auch zu deutlich weniger Corona-Fällen führt. Dabei sei der Faktor Zeit sehr wichtig. Je früher die Mobilität eingeschränkt wird, um so früher sinkt die Zahl der Fälle, wie es in einem Artikel von „Nature“ heißt. Das Team der Stanford University prüft nun, ob gezielte Maßnahmen an Orten mit hoher Infektionsrate ähnlich effektiv sind, wie bevölkerungsweite Einschränkungen. 

Ergebnisse nur bedingt aussagekräftig 

Zunächst konnte die Simulation die realen Entwicklungen der Fallzahlen in zehn US-Metropolen samt Umland reproduzieren. Grundlage waren anonymisierte Bewegungsdaten von Handy-Apps und die sich daraus ergebenden Bewegungsprofile. Gleichzeitig wurden so mehrere Tausend Nachbarschaften mit öffentlichen Orten wie Restaurants, Bibliotheken oder Läden verbunden. Per Computersimulation bildete die Forschergruppe si die grundsätzliche Dynamik der Corona Pandemie ab. Durch die präzise Auswertung der Daten ergaben sich Orte mit der höchsten Ansteckungsgefahr. So fanden 85 Prozent der Infektionen an lediglich zehn Prozent der Orte statt. Die Top 3 sind: Restaurants, Cafés und Fitnessstudios. Auch religiöse Einrichtungen waren auffällig. In Arztpraxen und Geschäften dagegen sei das Risiko geringer. 

Leider hat die Simulation einen Haken: Die Ergebnisse sind nicht ganz so aussagekräftig wie erhofft, da innerhalb der Simulation die Zahl der Kinder und älteren Menschen unterrepräsentiert war.  

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