Technologie-Konferenzen wie der Dublin Tech Summit (DTS) 2019 zeigen deutlich, dass das Internet of Things (IoT) zu neuen Lösungen inspiriert und Startup-Gründungen forciert. In Dublin war beispielsweise ein Social Network speziell für Wartungspersonal und Maschinen zu sehen.

Nicht nur die Hannover Messe zeigte, wie viel Potenzial in dem Internet of Things (IoT) steckt. Auch Konferenzen wie der Dublin Tech Summit (DTS), auf denen sich insbesondere Startups präsentieren, unterstreichen, wie das IoT zu neuen Lösungen und zur Gründung neuer Unternehmen anregt.

Einige dieser neuen IoT-Lösungen konnten sich bereits in ersten Projekten bewähren, sie sind aber gerade im deutschsprachigen Raum noch weniger bekannt. Einige spannende Beispiele für diese neuen Ideen vom DTS 2019 stellt dieser Artikel vor.

Soziale Netzwerke und IoT: Verknüpfung von Maschinen und Technikern

Social Networks beschränken sich nicht auf die bekannten Anwendungsfelder von Facebook, LinkedIn und Twitter. Mobility Work versteht sich als „Maintenance Community“: Die Idee ist, dass sich weltweit viele Wartungstechniker mit der Instandhaltung und Störungsbeseitigung bei den gleichen Maschinen befassen, oftmals also vor den gleichen Herausforderungen stehen.

Über Mobility Work können sich die Techniker vernetzen und austauschen. Der Austausch kann anonym erfolgen, nur die Informationen über die Maschinen müssen natürlich zwecks Abgleich vorliegen.

Zuerst legen die Nutzer deshalb die von ihnen eingesetzten Maschinen an, planen ihre Arbeiten daran, dokumentieren Probleme und Lösungen. Dabei müssen die Wartungstechniker in vielen Fällen ihre Maschinen nicht mehr komplett erfassen, denn die Maschinen sind durch andere Nutzer bereits im Social Network bekannt. Oder aber die Hersteller und Dienstleister haben die Maschinenunterlagen mit ihren Spezifikationen (über spezielle Schnittstellen) in das soziale Netzwerk geladen.

Sowohl die Wartungstechniker als auch die Hersteller und Service Provider können die entsprechend freigegebenen Maschinendaten analysieren, auch die zu Laufzeiten, Problemen und Störungen. Hersteller und Dienstleister haben dadurch Zugang zu neuen Datenquellen, direkt von Wartungstechnikern.

Dank der Vernetzung der Maschinen im IoT können auch die Maschinen selbst Daten liefern und Auswertungen beziehen. Damit werden die Maschinen selbst Teil des sozialen Netzwerkes rund um ihre Wartung. Dies ist ein Beispiel dafür, wie man den Gedanken sozialer Netzwerke in die Welt des Industrial Internet of Things (IIoT) bringen kann.

Fahrzeuganalyse wie in der Waschstraße

Das IoT liefert auch im nächsten Beispiel Informationen über Maschinen, speziell über Fahrzeuge und mögliche Schäden daran. Wie in einer Waschstraße werden die zu prüfenden Fahrzeuge durch die Proovstation gefahren und innerhalb einiger Sekunden bildlich erfasst und analysiert. Neben den Anwendern solcher Prüfstationen, darunter zum Beispiel Unternehmen mit einer größeren Fahrzeugflotte, Autovermieter oder auch Autohersteller, können auch Versicherungen und Werkstätten über die erkannten Schäden informiert werden.

Die Versicherungen erhalten eine Schadensdokumentation, die (Partner-)Werkstätten können ein Angebot für die Behebung des Schadens abgeben. Autohersteller können die Fahrzeuge vor Übergabe an den Händler prüfen, Autovermieter den Zustand des Wagens vor und nach dem Verleih vergleichen.

Gegenwärtig findet die Fahrzeuganalyse rein auf Basis von Bildinformationen statt, die von der Karosserie, den Scheiben und dem Fahrzeugboden gemacht werden. In Zukunft könnten auch weitere Informationen von den Fahrzeugen ausgelesen und analysiert werden. Doch bereits jetzt macht diese IoT-Anwendung für schnelle, automatisierte Fahrzeuganalysen Sinn.

Körperanalyse über die Wäsche

Das dritte Beispiel für ein IoT-Startup, das sich in Dublin präsentiert hat, betrachtet nicht Industriemaschinen oder Fahrzeuge, sondern uns Menschen. Im Gesundheitsbereich können IoT-Sensoren viele Aufgaben im Monitoring bestimmter Körperparameter übernehmen. So gibt es bekanntlich viele Fitness-Anwendungen, die im Fitness-Tracker am Handgelenk oder integriert in einer Smartwatch aktiv sind. Doch diese Wearables können auch wirklich Kleidungsstücke sein.

Bei Chronolife können die Nutzer zum Beispiel eine waschbare Weste tragen, die eine Vielzahl integrierter Sensoren aufweist. Atembewegungen und Atemgeräusche können ebenso ausgewertet werden wie Körpertemperatur und Aktivitäten des Herz-Kreislaufsystems. Die Analysen werden in Verbindung mit einem verknüpften Smartphone durchgeführt, eine Online-Verbindung ist nicht erforderlich, nur dann, wenn die Daten zum Beispiel an den Hausarzt übertragen werden sollen.

Hier zeigt sich, wie IoT-Lösungen bei Ansätzen der Telemedizin und Remote Care helfen können. Das Internet of Things wird ein zunehmend wichtiger Teil werden, im Gesundheitswesen, im Versicherungswesen, für die Fahrzeugindustrie und in anderen Industriebranchen. Lösungen und Ideen wie die vorgestellten können hierzu einen spannenden Beitrag leisten.

Autor: Oliver Schonschek

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