Der Umsatz mit Smartphones in Deutschland dürfte 2019 mit knapp 12 Mrd. Euro voraussichtlich den historischen Rekord von 2018 brechen. Von der verkauften Stückzahl her wird es laut Bitkom-Prognose allerdings nur einen leichten Zuwachs zum Vorjahr geben.

Der Umsatz mit Smartphones in Deutschland steht vor einem neuen Rekord. Laut einer Prognose des Digitalverbands Bitkom werden 2019 in Deutschland mit Smartphones 11,9 Milliarden Euro eingenommen, ein Plus von elf Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2018. Die Anzahl der verkauften Geräte bleibt mit 22,4 Millionen Smartphones auf hohem Niveau stabil (2018: 22,6 Millionen).

Es dominieren Smartphones ab einer Display-Größe von 5,5-Zoll den Markt – sogenannte Phablets. 18,4 Millionen verkaufte Geräte fallen in diese Kategorie. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen beruflicher und privater Nutzung gerade im hochpreisigen Segment zunehmend.

Verbraucher greifen verstärkt zu höherpreisigen Smartphones

Olaf May, Mitglied im Bitkom-Präsidium: „Ein Smartphone, das tagsüber im Projektmanagement oder zur Erfassung von Kundendaten im Einsatz ist, wird zwischendurch zur Spielkonsole und abends zum Fernsehempfänger und Fotoalbum. Für Lehrer kann ein Smartphone ein Arbeitsmittel sein, für Schüler ein Bildungsmedium.“ Bitkom rechnet Smartphones deshalb nicht der Unterhaltungselektronik zu.

Im Vergleich der einzelnen Segmente sind Preisverschiebungen zu beobachten. Die durchschnittlichen Stückpreise für Smartphones steigen jährlich. In diesem Jahr geben Verbraucher im Schnitt 532 Euro für ein Smartphone aus – das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr. „Privatverbraucher wie Geschäftskunden wollen hochwertige Smartphones“, so May. „Für größere Displays, eine hohe Kameraqualität und schnelle Prozessoren geben sie in diesem Jahr sehr viel mehr Geld aus.“

Der Bitkom präsentiert diese Zahlen im Vorfeld der IFA 2019. Die (Unterhaltungs-)Elektronikschau findet vom 6. bis 11. September 2019 auf dem Berliner Messegelände (Expo Center City) statt. May: „Top Trends der diesjährigen IFA sind neue Bildschirmtechnologien, Connected Living in allen Facetten sowie Künstliche Intelligenz in immer mehr Gerätearten.“ Außerdem werden neue Produkte und Lösungen rund um das Smart Home, neue Fernseher mit 8K-Auflösung sowie 5G-fähige Smartphones erwartet.

Weltweit zeigt der Smartphone-Markt leichte Schwächen

Weltweit jedoch sind die Verkäufe von Smartphones nach Angaben des Analystenhauses Gartner rückläufig. Im ersten zweiten Quartal schrumpften diese um 1,7 Prozent. Von den fünf wichtigsten Märkten für Smartphones verzeichneten nur China und Brasilien ein Wachstum. Mit einem Plus von einem halben Prozent reichte das Marktwachstum Chinas nicht aus, um eine Wende herbeizuführen.

Allerdings verbirgt sich hinter dem Plus möglicherweise auch ein „statistischer Effekt“, der auf einer gewissen Angebotsverknappung beruht. So haben die Gartner-Analysten herausgefunden, dass die Hersteller ihre „alten“ Flaggschiffe auf Lager nehmen (wollen), um Platz für die neuen 5G-Modelle zu schaffen. Die neuen und teuren 5G-Telefone könnten, gepaart mit besserer Netzabdeckung, den Smartphone-Umsatz in den kommenden Quartalen etwas steigern.

Apple mit Absatzrückgang im Smartphone-Segment

Wenig Glück im Smartphone-Geschäft hat derzeit der US-Anbieter Apple, der weiterhin Absatzrückgänge verzeichnet. Samsung und Huawei dagegen fanden sich im zweiten Quartal auf der Sonnenseite des Smartphone-Marktes wieder. Das Wachstum von Samsung wurde vor allem von Einsteiger- und Midrange-Modellen getragen, während die (vorläufige) Verschiebung des US-Banns von Huawei den Verkauf von Produkten des chinesischen Herstellers im zweiten Quartal etwas belebte.

Autor: Jürgen Schreier

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