Microsoft arbeitet an einer Analysesoftware, die vorhersagen kann, ob ein Online-Meeting sinnvoll ist. Das soll Manager entlastet – oder Mitarbeiter überwachen, fürchten Datenschützer.

In Zeiten von Corona sind digitale Meetings an der Tagesordnung. Doch oft passiert es, dass einzelne Teilnehmer während der Konferenz auf das Smartphone schauen oder andere Arbeiten parallel verrichten. Der Softwarekonzern Microsoft will daher einem Patentantrag zufolge ein System entwickeln, das schon vor einem Meeting erkennt, wie sinnvoll dieses wirklich ist. Dazu wertet die Software des Unternehmens in laufenden Online-Veranstaltungen verschiedene Faktoren aus, etwa die Körpersprache der Teilnehmer, Gesichtsausdrücke, die jeweilige Raumtemperatur, Tageszeit, Anzahl der Anwesenden und Zusammensetzung der Personengruppe. Zur Messung setzt Microsoft auf Kameras und andere Sensoren. 

Anschließend analysiert das sogenannte „Meeting Insight Computing System“ die gesammelten Daten und gibt eine Prognosen darüber ab, ob künftige Gespräche in dieser Konstellationen sinnvoll sind. So sollen Manager auf potenzielle Produktivitätsprobleme hingewiesen werden, berichtet Geekwire. 

Überwachung der Mitarbeiter befürchtet 

In Zukunft soll das System sowohl bei privaten Meetings, als auch bei Videokonferenzen zum Einsatz kommen. Microsoft arbeitet bereits seit zwei Jahren an der Entwicklung des Systems. Doch die angeblichen Produktivitätsanalysen bleiben nicht ohne Kritik: Viele dieser Analysewerkzeuge könnten dazu verwendet werden, die Mitarbeiter zu überwachen, fürchten Datenschützer und Arbeitnehmervertreter. So kann ein Produktivitäts-Score vergeben werden, der die Effizienz des Mitarbeiters in Zahlen misst. Dadurch würden dem Missbrauch des Systems Tür und Tor geöffnet. 

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