Forscher der Universität Witten/Herdecke arbeiten an einer Plattform, die Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit im Alltag unterstützen sollen. Wie diese aussieht.

Aktuell fördert die EU die Entwicklung von neuen digitalen Diensten, die beispielsweise Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) im Alltag helfen. Die Wissenschaftler um Boris Schmitz und Frank Mooren von der Universität Witten/Herdecke entwickeln daher eine Plattform mit dem Namen „Timely“, berichtet das Ärzteblatt

Während der Reha würden Patienten nach einem Herzinfarkt intensiv ärztlich betreut, doch im Anschluss seien viele ernüchtert, da das Reha-Team meist nicht in die Nachsorge eingebunden sei, erklären die Forscher. Die Motivation für mehr Bewegung und Sport schwinde und dadurch steige die Angst vor einem weiteren Infarkt. „Timely“ will die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung für die Patienten nutzen. 

Kleines Pflaster mit großer Wirkung 

„Die Herausforderung ist es, eine Plattform zu schaffen, mit der sowohl Patienten als auch Therapeuten jederzeit Zugriff auf aktuelle Gesundheitsdaten haben“, erklärt Mooren. Dazu nutzen die Forscher unter anderem ein „EKG-Pflaster“. Es ist fünf mal fünf Zentimeter groß und kann ganztägig, auch beim Sport, und für mehrere Wochen verwendet werden. 

Die Übertragung der Daten erfolgt automatisch und kabellos auf einen gesicherten Server. Gleichzeitig können andere Geräte wie Blutdruckmesser und Blutzuckergerät, aber auch Fitnessarmbänder, drahtlos verbunden werden. Die Plattform soll dann über Chatbots mit den Nutzern kommunizieren und sie beraten. Darüber hinaus nutzt das System eine Künstliche Intelligenz, um dauerhaft das individuelle Risiko für den Verlauf der Erkrankung und die Möglichkeit schwerwiegender Ereignisse, etwa einen weiteren Herzinfarkt, zu berechnen. Weichen die Vitalwerte zu stark ab, schlägt das System Alarm und informiert die Therapeuten. 

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