Seit Wochen bestimmt der Coronavirus das alltägliche Leben. In Deutschland leidet seit dieser Woche neben dem stationären auch der Online-Handel. Die Mehrheit der Online-Händler (70 %) hat laut einer Studie des Händlerbundes bereits mit den Auswirkungen der Coronakrise zu kämpfen.

Während der stationäre Handel seit Anfang dieser Woche fast lahmgelegt ist, sind Online-Händler von den Ladenschließungen indirekt betroffen. Eigentlich sollte man meinen, dass sich das Kaufverhalten der Deutschen nun ausschließlich in das Web verlagert, doch laut einer Studie des Händlerbundes erwarten mehr als die Hälfte der befragten Online-Händler (55 %) Umsatzeinbußen durch die Coronakrise.

Kaufkraft der Kunden sinkt

Aus der Umfrage geht hervor, dass genau die Hälfte der Betroffenen nachweisliche Veränderungen spürt, während die andere Hälfte zumindest indirekt betroffen ist. Das Virus sorgt laut 45 Prozent der befragten Händler für Umsatzverluste und bei 29 Prozent für verminderten Kundenkontakt. Händler berichten zudem, dass Elektroartikel aus China als gesundheitsgefährdend wahrgenommen werden und die Kauflaune der Kunden, beispielsweise im Party- und Eventbereich extrem eingeschränkt ist.

Lediglich 9 Prozent der befragten Online-Händler bewerten die Auswirkungen der Coronakrise positiv und profitieren geschäftlich davon. Mit 36 Prozent laufen bei etwa jedem dritten Händler die Geschäfte unverändert weiter.

Krise bei Zulieferern und Partnern

Laut der Umfrage trifft die Krise vor allem Zulieferer und ihre Partner besonders hart. Mehr als die Hälfte (52 %) haben aktuell Schwierigkeiten ihre Leistung überhaupt noch zu erbringen. Verzögerte Lieferungen, stornierte Aufträge oder leere Lager sind die Folge. Etwa 54 Prozent der Online-Händler haben Maßnahmen für Mitarbeiter eingeleitet, um auf die Coronakrise zu reagieren. Sie halten sich dabei vor allem an allgemeingültige Vorgaben während der Erkältungszeit. Nur 10 Prozent schickten Mitarbeiter ins Homeoffice.

Gefragt nach dem persönlichen Umgang mit der Krisensituation zeigt sich die E-Commerce-Branche in erster Linie verunsichert (47 %) und genervt (27 %). Nur jeder Zehnte verbindet mit dem Coronavirus Angst oder Panik. Dennoch erwarten weniger als 12 Prozent eine baldige Besserung der Situation und 82 Prozent rechnen damit, dass die Krisensituation weiterhin anhält oder sich verschlimmert. Solange reichen häufiges Händewaschen für 81 Prozent und der Verzicht auf Messebesuche für 52 Prozent als präventive Maßnahme aus.

Über die Studie

Die Händlerbund-Studie beleuchtet die Auswirkungen des Coronavirus? hinsichtlich der Handelsaktivitäten, dem Kundenservice, dem Personal und den Lieferanten im E-Commerce. Befragt wurden Anfang März diesen Jahres 412 Händler über die Auswirkungen der Coronakrise auf ihr Geschäft.

Autor: Sarah Böttcher

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