Im Café, während der Bahnfahrt oder auf dem Hotelzimmer: Viele Bundesbürger schätzen einen frei verfügbaren Internetzugang. 53 Prozent nutzen kostenlose öffentliche WLAN-Hotspots. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Der Umfrage zufolge loggt sich jeder fünfte Bundesbürger (21 %) überall dort in öffentliches WLAN ein, wo es verfügbar ist, ein Drittel (32 %) nutzt solche Hotspots vereinzelt. Die allermeisten Nutzer stellten fest, dass immer mehr öffentliche WLANs verfügbar seien. Mehr als acht von zehn Hotspot-Nutzern (84 %) sagen, dass die Verbreitung von öffentlichem und kostenlosem WLAN in den letzten zwei Jahren zugenommen habe, für 43 Prozent habe sie sogar deutlich zugenommen. „Öffentlich zugängliches Internet macht viele Orte attraktiver“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Gefragt seien offene Zugangspunkte vor allem in Hotels und Ferienwohnungen. Laut Umfrage greifen mehr als acht von zehn Hotspot-Nutzern (84 %) dort auf solche Angebote zurück. Gut zwei Drittel (69 %) würden über Hotspots in Cafés und Restaurants online gehen, mehr als die Hälfte (56 %) im Nah- und Fernverkehr. Fast jeder zweite Hotspot-Nutzer (47 %) logge sich in Bahnhöfen und Flughäfen ein, ähnlich viele (44 %) in öffentlichen Einrichtungen, z. B. in Ämtern oder Bibliotheken. In Freizeiteinrichtungen wie Kinos oder Clubs, so der Digitalverband, greift ein gutes Drittel (34 %) auf das freie WLAN zurück, drei von zehn (29 %) gingen darüber in Läden oder Supermärkten online.

Mehrheit findet: Hotspot-Login ist einfacher als früher

Für die Mehrheit der Hotspot-Nutzer habe sich nicht nur das Angebot in den vergangenen zwei Jahren vergrößert, auch der Zugang sei vielerorts besser geworden. Jeder Zweite (51 %) sagt, es sei einfacher geworden, öffentliche WLAN-Hotspots zu nutzen. Darunter fallen 27 Prozent, für die es sogar deutlich einfacher geworden sei. Ein weiteres Viertel (25 %) habe keinerlei Veränderung wahrgenommen. Für jeden Fünften (19 %) sei es hingegen schwieriger geworden, sich in Internet-Hotspots anzumelden.

Aus Bitkom-Sicht geht das verbesserte Hotspot-Angebot auch auf die Abschaffung der sogenannten Störerhaftung zurück, zu der sich die Bundesregierung vor zwei Jahren entschieden hat. Bis dahin seien Hotspot-Betreiber einem Haftungsrisiko ausgesetzt gewesen, wenn die Internetverbindung für Urheberrechtsverstöße oder andere Rechtsverletzungen missbraucht wurde. Nun sei die Bundesregierung aufgefordert, diese Gesetzesänderung zu evaluieren. Rohleder: „Viele Verbraucher erwarten, dass etwa in Cafés oder Hotels ein Internetzugang zum Standardangebot gehört. Umso wichtiger ist es, dass Hotspot-Betreiber ihr WLAN unkompliziert und rechtssicher öffnen können.“

Nutzer wünschen sich noch mehr Zugangspunkte

Dennoch sähen viele Menschen weiterhin Nachholbedarf. Für fast die Hälfte der Nutzer (46 %) sei das Angebot an WLAN-Hotspots in Deutschland nach wie vor unzureichend. Gut ein Viertel (28 %) finde die Nutzung von WLAN-Hotspots im Ausland einfacher und unkomplizierter.

Über die Umfrage

Die von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom in Deutschland durchgeführte telefonische Befragung von 1.004 Menschen ab 16 Jahren sei repräsentativ für die Gesamtgesellschaft. Den Teilnehmern habe man folgende Fragen gestellt:

  • Nutzen Sie unterwegs, d.h. außerhalb Ihrer eigenen Wohnung oder Ihres Arbeitsplatzes, öffentlich zugängliche und kostenlose WLAN-Hotspots?
  • An welchen Orten nutzen Sie unterwegs bzw. außerhalb Ihrer eigenen Wohnung oder Ihres Arbeitsplatzes öffentliche WLAN-Hotspots?
  • Wie hat sich die Verbreitung von öffentlichen und kostenlosen WLAN-Hotspots Ihrem Empfinden nach in den letzten zwei Jahren entwickelt?
  • Inwiefern hat sich Ihrem Empfinden nach die Nutzung öffentlicher WLAN-Hotspots in den vergangenen zwei Jahren im Hinblick auf die Dateneingabe bei der Einwahl und die Zustimmung zu Nutzungserklärungen verändert?

Autor: Bernhard Lück

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