2021 stellten die Kommissariate für Forensik rund 7,5 Petabyte an Daten sicher. Eine künstliche Intelligenz soll den Beamten in Zukunft helfen.
In deutschen Asservatenkammern lagern heutzutage nicht mehr nur Tatwerkzeuge oder sichergestellte Drogen, vielerorts sind es nun auch Festplatten, Laptops und Handys. Allein in Niedersachsen mussten vergangenes Jahr Forensiker rund 7,5 Petabyte an Daten auswerten, wie der NDR berichtet. Schätzungen zufolge könnten das etwa 150 Millionen Aktenschränke voller Inhalt sein. „Das bedeutet, dass in Personal und Technik investiert werden muss, die diese Daten bearbeiten. Irgendwo sind menschliche Kapazitäten endlich, künstliche Intelligenz fängt da aber erst an. Das müssen wir nutzen“, sagt Patrick Seegers von der Polizeigewerkschaft DPolG.
Künstliche Intelligenz wird jetzt schon eingesetzt, jedoch nur eingeschränkt im Kampf gegen Kinderpornografie – ein Programm, das vom LKA entwickelt wurde. Das Programm checkt Bilder und Videos, die bei den Kinderpornografie-Verfahren als Beweismittel beschlagnahmt und derzeit in Massen von US-Behörden nach Deutschland geschickt werden. Drei Petabyte waren es 2021.
Riesige Datenberge bei der Polizei
Dank neuer Meldeverfahren der Provider in den USA werden zwar zahlreiche Verbrechen aufgedeckt, doch die Ermittlungen selbst finden bei den deutschen Polizeidienststellen statt. Die speziell für den Bereich Kinderpornografie entwickelte künstliche Intelligenz überprüft 20 Bilder pro Sekunde. Identifiziert das Programm auf einem Bild Pixel, die auf sichtbare Haut hindeuten, werden diese Verdachtsbilder von den anderen Aufnahmen getrennt und für die Ermittler:innen vorsortiert.
Zwar wurde die Polizei dadurch entlastet, doch bleiben trotzdem Millionen von Bildern zurück, die weiter händisch ausgewertet werden müssen. Demnach kann es immer sein, dass auf einem Bild noch nicht bekannte Opfer zu sehen sind. Für diese Arbeit gibt es jedoch noch keine Entlastung durch künstliche Intelligenz.
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