Anfang Oktober waren Facebook, Instagram und WhatsApp sechs Stunden unerreichbar. Das ließ den Aktienkurs des Konzerns einbrechen und verstärkt die internationale Kritik an seinen Geschäftspraktiken.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Ulrich Kühn fordert nach dem Totalausfall der Facebook-Dienste inklusive WhatsApp und Instagram eine stärkere Regulierung der sozialen Netzwerke. Kühn, der bundesweit für den Facebook-Konzern zuständig ist, kritisierte im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen, die „scheinbare Eigenständigkeit der europäischen Anbieter Facebook Ireland Ltd. und WhatsApp Ireland Ltd.“ bestehe „vor allem auf dem Papier“. Dafür spreche, dass in den USA aufgetretene Konfigurationsprobleme alle großen Dienste – Facebook, WhatsApp und Instagram – weltweit lahmlegten. In Europa und den USA werden die Stimmen, die stärkere Regulierungen oder auch eine Zerschlagung des Konzerns fordern, lauter.
Sechs Stunden Funkstille
Anfang Oktober waren Facebook, Instagram und WhatsApp plötzlich nicht mehr zu erreichen. Der Konzern macht eine Fehlkonfiguration während routinemäßiger Wartungsarbeiten für den Ausfall verantwortlich. Nicht nur für Unternehmenskunden war das verheerend – der Aktienkurs des Facebook-Konzerns fiel zwischenzeitlich um 50 Milliarden US-Dollar.
In den USA nimmt der politische Druck auf den Konzern aufgrund der intransparenten Geschäftspraktiken zu. Die Aussagen einer Whistleblowerin, der ehemaligen Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen, vor dem US-Kongress am Tag nach dem Blackout gossen weiteres Öl ins Feuer. Zu den diskutierten Varianten gehört die Zerschlagung des Konzerns beziehungsweise die Abtrennung einzelner Dienste. Ein sinnvoller erster Schritt zur stärkeren Regulierung ist laut Datenschutzbeauftragte Kühn zunächst die konsequente Durchsetzung der datenschutzrechtlichen Anforderungen in Europa.
Bild: Photo by Jeremy Bezanger on Unsplash
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