Windräder erzeugen sauberen Strom. Doch dabei werden immer wieder auch Vögel gefährdet. Dank neuer Technologien könnte der Naturschutz gestärkt werden.

Die Windenergie liefert sauberen Strom und trägt damit aktiv zum Klimaschutz bei. Doch Naturschützer sehen die Anlagen trotzdem kritisch. Denn immer wieder sterben Vögel durch die Rotoren. Vor allem in Deutschland trifft es auch oft seltene Arten wie Rotmilane oder Schreiadler. Es droht Gefahr für den Bestand. Doch die Naturschutzorganisation Peregrine Fund hat einen neuen Weg gefunden. In einem Bericht im „Journal of Applied Ecology“ erklären die Wissenschaftler von einem Experiment mit intelligenten Kameras, die in einem Turbinenfeld installiert worden sind. 

Das Kamerasystem konnte gefährdete Arten erkennen und einschätzen, ob eine Gefahr für das Tier bestand. Daraufhin schalteten die Windräder ab, um einen möglichen Vogelschlag zu vermeiden. Gleichzeitig wurde ein weiteres Turbinenfeld ohne Kamerasystem beobachtet. Nach einem Jahr wurde ermittelt, dass in dem Feld mit Kameras nur 2,5 Tiere pro Jahr starben. 

Deutlicher Rückgang dank Kamerasystem 

Im Vergleichsfeld nahm im selben Jahr die Zahl der getöteten Tiere sogar zu. Im Durchschnitt sterben nämlich 7,5 Adler pro Jahr in einem vergleichbaren Turbinenfeld. Folglich ergab sich ein Effekt von mehr als 80 Prozent weniger erschlagene Adler pro Jahr, seit das Kamerasystem lief. 

Entwickelt wurde das System von der Firma IdentiFlight. Über optische Sensoren werden die Tiere erfasst und mithilfe einer künstlichen Intelligenz ermittelt. Zudem wird die Flugrichtung und ihre Geschwindigkeit errechnet. Dadurch können die betroffenen Rotoren zielgerichtet abgeschaltet werden. Laut dem Unternehmen funktioniert die Erkennung über eine Distanz von einem Kilometer. Das Aufstellen des Systems kostet allerdings einmalig 150.000 Dollar sowie jährlich rund 8000 Dollar im Betrieb. 

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