Eine für Juli 2020 angekündigte Änderung der im Action Pack für Partner enthaltenen Produktlizenzen schlägt Wellen im Partnernetzwerk des Softwareherstellers. Ab diesem Zeitpunkt fallen die Internal Use Rights (IUR) weg, mit denen Partner Microsoft-Software und Cloudservices für das eigene Business einsetzen können.

Micrsoft-Partner können bisher mit dem Erwerb eines Action Packs, einer Silber- oder Gold-Lizenz, sehr günstig an Software- oder Service-Lizenzen kommen, die sie intern in der eigenen Firma einsetzen können. Offiziell soll ihnen damit auch die Möglichkeit gegeben werden, die Produkte durch den eigenen täglichen Einsatz besser kennenzulernen und damit auch ihre Kunden besser zu beraten oder bei Problemen selbst Hilfe zu leisten.

Ab dem 1. Juli 2020 fallen die Internal Use Rights (IUR) weg, über die das bisher möglich ist. Gratislizenzen stehen dann nur noch für Demonstrationen beim Kunden, die Entwicklung von Lösungen und Dienstleistungen sowie interne Schulungen zur Verfügung. Windows-Lizenzen, Serversoftware, Office-365-Subskriptionen oder Dynamics 365 für den internen Gebrauch müssen die Partner dann als kommerzielle Lizenzen erwerben.

Bereits ab Oktober 2019 ändert sich die Zahl der über Silber- oder Gold-Kompetenzen zur Verfügung stehenden Gratislizenzen. Für die Partner bedeutet das natürlich erhebliche Mehrkosten: Mit dem Action Pack für 400 Euro Abo-Gebühr beziehungsweise im Rahmen der Silber- oder Goldkompetenz mit Jahresgebühren von 1.600 oder 3.800 Euro konnten sie intern Software und Services im Wert von mehreren Tausend Euro für den eigenen Geschäftsbetrieb einsetzen.

Schon ab August 2019 will der Software-Gigant zudem die kostenlosen Support-Tickets einstellen, die bisher ebenfalls Teil des Action Packs und der Kompetenzen war. Hier ist vor allem der Support für On-Premises-Software betroffen, die sich beim Hersteller immer mehr zum ungeliebten Stiefkind entwickelt.

Ärger bei den Partnern

Ins Rollen gebracht hat die Geschichte mit den geplanten Lizenzänderungen ein Tweet des Microsoft MVP Steve Mordue, der die entsprechenden Änderungen auf der US-amerikanischen Partnerseite des Herstellers entdeckt hat. Auf Change.org wurde eine Petition an Microsoft gestartet, die geplanten Verschlechterungen für die Partner nicht umzusetzen. Sie sprechen davon, dass ihnen Microsoft mit diesem Schritt „den Krieg erklärt? habe. Auf dem Partnerevent Inspire, der ab 14. Juli in Las Vegas stattfinden wird, dürfte Microsoft von den verärgerten Partnern einige Kritik zu hören bekommen, vor allem da der Softwarehersteller ja nicht gerade am Hungertuch nagt. Im letzten Quartal erzielten das Redmonder Unternehmen einen Gewinn von 8,8 Milliarden US-Dollar.

Autor: Klaus Länger

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