Die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) erstrecken sich über sämtliche Unternehmensbereiche. Laut einer aktuellen Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint ist die Nutzung von KI vor allem in der Telekommunikationsbranche weit verbreitet. Die Folge: eine deutliche Verschiebung in der Beschäftigungsstruktur.

Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) geht weiter – laut einer Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint ist die Nutzung dieser Technologie vor allem in der Telekommunikationsbranche besonders hoch. Technologien, die auf KI basieren, verändern nicht nur alltägliche Arbeitsabläufe, Workflows und Produktionsschritte, sondern letztendlich auch unsere komplette Arbeits- und Kommunikationslandschaft. Hierdurch ergibt sich viel Potenzial für den B2B-Sektor.

Der Studie zufolge werden innerhalb der Telekommunikationsbranche sprachgestützte Applikationen (63 %) am häufigsten eingesetzt, gefolgt von digitalen Assistenten (61 %) und Predictive Analytics beziehungsweise Maintenance (61 %). Der häufigste Einsatzbereich ist das Netzwerkmanagement (34 %). Aufgaben in diesem Segment sind laut BearingPoint in der Regel mit einem hohen Kapitaleinsatz verbunden und bestehen größtenteils aus manuellen Tätigkeiten, die KI durch die Übernahme von wiederkehrenden, administrativen Aufgaben effizienter und schneller gestalten kann. „Die Frage für die kommenden Jahre ist, wie genau Unternehmen KI für sich nutzen können und welche Konzepte hier in Zusammenarbeit mit Technologiepartnern umgesetzt werden, um Innovationen systematisch zu ermöglichen“, erklärt Markus Laqua, Telekommunikations-Experte bei BearingPoint.

Auswirkungen des KI-Einsatzes

Die Top Drei der erwarteten Effekte durch KI-gestützte Anwendungen in Unternehmen sind ein Anstieg der Prozesseffizienz, eine Reduzierung der Antwortzeit im Kundenservice sowie eine Verbesserung der Fehlerrate in der Service-Bereitstellung. Zusätzlich erwarten die Studienteilnehmer jedoch auch einen Wandel in der Beschäftigungsstruktur. Bis zu 47 Prozent der Befragten gehen von hohen Beschäftigungsverlusten im Bereich Infrastruktur (Netzwerkmanagement) aus. Demgegenüber erwarten sie im kreativen Bereich (Strategie und Produktmanagement), dass 20 bis 24 Prozent weniger Arbeitsplätze durch KI ersetzt werden.

Laqua erläutert: „Die größten Herausforderungen bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz werden im Personalbereich aufgrund der erwarteten Arbeitsplatzverluste gelöst werden müssen. Es wird sich zeigen, wie schnell die Verluste tatsächlich eintreten. KI wird Tätigkeiten, die sich in einfachen Abläufen wiederholen, schneller ersetzen als kreative Denkleistungen, die der Mensch erbringt. Die Angst vor Jobverlusten wird die Telekommunikationsunternehmen aber nicht davon abhalten, die Möglichkeiten von KI-Lösungen zu testen, da sie ansonsten ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit verlieren würden.“

KI-Initiativen

Die hohe Anzahl an KI-Initiativen in der Telekommunikationsbranche bestätigt, dass diese den Einsatz von Künstlicher Intelligenz künftig weiter ausbauen will. Die größten Chancen durch den Einsatz von KI sehen 55 Prozent der Befragten in der Entwicklung von höchst individualisierten Produkten. So kann die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Produktmanagement beispielsweise dabei helfen, die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen. Dem Einsatz von KI im Netzwerkmanagement schreiben die Befragten ebenfalls hohe Potenziale zu, da dieser Bereich aufgrund von 5G und Next Generation Networks in Zukunft an Komplexität gewinnen wird. Hier kann KI laut BearingPoint eine bedeutende Funktion bei innovativen Netzwerkkonzepten übernehmen.

Autor: Sarah Böttcher

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