Bei der KI-Einführung (Künstliche Intelligenz) gewichten erfolgreiche Unternehmen die Technologie und die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter für den „Umgang“ mit dieser gleich. So ergänzen sich Technologie-Expertise und Kreativität. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie von Microsoft.

Künstliche Intelligenz = Daten plus Algorithmen. Diese Gleichung geht aber in den wenigsten Fällen auf. Vielmehr sind Unternehmen mit KI-Projekten immer dann am erfolgreichsten, wenn die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den gleichen Stellenwert wie Investitionen in intelligente Technologien hat.

Dazu gehört auch das Schaffen einer Lernkultur, die diese Qualifizierungsmaßnahmen trägt. Das ist das Kernergebnis einer im Auftrag von Microsoft durchgeführten internationalen Studie. In einer Datenanalyse wurden dafür rund eine halbe Million englischsprachiger Beiträge ausgewertet und zusätzlich im März 2020 Interviews mit rund 12.000 Fach- und Führungskräften aus 20 Ländern geführt*.

Mit Qualifizierungsprogrammen den KI-Fachkräftebedarf decken

„KI ist das Herzstück der digitalen Transformation, aber nachhaltig erfolgreich mit KI wird nur sein, wer die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Einsatz qualifiziert. Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die KI bereits einsetzen, besser aufgestellt sind, den neuen Herausforderungen zu begegnen. Sie ermöglichen durch Qualifikationen ein breiteres Skill-Set für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und konzentrieren sich darauf, wie Technologie Expertise und Kreativität ergänzen kann“, sagt Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

Die Microsoft-Studie ermittelt auch einen steigenden Bedarf an KI-Fachkräften, der sich in den kommenden sechs bis zehn Jahren verdoppeln wird. Die Ergebnisse der Umfrage geben einen Hinweis darauf, wie Unternehmen dieser wachsenden Nachfrage begegnen: durch die Qualifizierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

93,8 Prozent der Führungskräfte in „reifen“ Unternehmen geben an, dass sie aktiv Kompetenzen aufbauen oder den Aufbau von Kompetenzen planen. Als „reif“ gelten Firmen, die bereits damit angefangen haben, KI in die normalen Unternehmensprozesse zu integrieren.

Nutzen von KI-Projekten steigt mit dem KI-Reifegrad

Die Bilanz des Einsatzes von künstlicher Intelligenz fällt in Unternehmen mit einem hohen KI-Reifegrad positiv aus: 84,4 Prozent der leitenden Angestellten dort (Deutschland: 80 Prozent) geben an, dass sie einen direkten Nutzen aus Projekten mit KI ziehen. Bei Firmen, die sich in einem früheren Stadium der KI-Nutzung befinden, liegt dieser Wert dagegen bei nur 58,9 Prozent (Deutschland: 71 Prozent).

Auch bei den Beschäftigten zeigt ein hoher Reifegrad bei der Nutzung von KI positive Auswirkungen: In diesen Unternehmen sagt fast die Hälfte (46,2 Prozent, Deutschland: 41,5 Prozent), dass ihnen künstliche Intelligenz eine sinnvollere Arbeit ermöglicht.

Mit der zunehmenden Verbreitung von KI zeigt sich im internationalen Maßstab die große Mehrheit der Beschäftigten (91,7 Prozent) hoch motiviert, KI-Qualifikationen zu erwerben oder zu vertiefen. Dieser Anteil liegt in Deutschland mit nur 75,8 Prozent allerdings noch niedriger.

Produktiv eingesetzt wird diese Motivation in Unternehmen mit hohem KI-Reifegrad deutlich häufiger: Hier geben 64,7 Prozent der Fachkräfte an, dass sie bereits an entsprechenden Qualifizierungsprogrammen teilnehmen (andere Unternehmen: 37,7 Prozent). In Deutschland nehmen die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus KI-affinen Unternehmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil, aber gerade einmal 20,6 Prozent aus anderen Organisationen.

Autor: Jürgen Schreier

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