Wissenschaftler:innen in China haben einen „Staatsanwalt mit Künstlicher Intelligenz“ entwickelt. Diese Software kann Straftaten erkennen und selbstständig Anklage erheben. Was es mit dem neuen, digitalisierten System auf sich hat.

Wie Netzpolitik.org berichtet, haben chinesische Forscher:innen eine digitale Unterstützung für chinesische Ermittlungsbehörden entwickelt. Die neue Software soll mit einer Zuverlässigkeit von 97 Prozent die acht gängigsten Straftaten in Shanghai erkennen und selbstständig dagegen Anklage erheben können. Darrunter fallen beispielsweise Kreditkartenbetrug und Diebstahl, aber auch Störung der öffentlichen Ordnung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Rund 17.000 Fälle dienten dem System als Trainingsmaterial, anhand dessen nun etwa 1.000 „Eigenschaften“ potenzielle Verdächtige kategorisieren können. Automatisierte Unterstützung ist in der chinesischen Strafverfolgung zwar bereits vorhanden – bisher allerdings ausschließlich in der Transkription von Vernehmungsprotokollen und der Digitalisierung von Akten. 

Wettbewerb um Künstliche Intelligenz 

Im Jahr 2017 hatte China in einem Entwicklungsplan zum Thema Künstliche Intelligenz angekündigt, dass das Land bis 2030 zum internationalen Spitzenreiter mit dieser Technik werden möchte. Im Gegensatz zu Europa ist Überwachungstechnik und ähnliches schon längst Alltag in China, weswegen Sorgen um Datenschutz und Privatsphäre eher gering ausfallen. Stärker kritisiert werden Repressionstechniken wie beispielsweise in der mehrheitlich muslimischen Provinz Xinjiang und andere Menschenrechtsverletzungen. 

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