Obwohl das Gehalt immer noch den ausschlaggebenden Faktor für einen Jobwechsel darstellt, verzeichnet sich doch eine Trendwende zum Vorjahr 2018: Annähernd die Hälfte aller deutschen Angestellten fühlt sich im Job unterfordert.

Die Studie Quo vadis – Arbeiten in Deutschland? wurde 2019 bereits zum vierten Mal von Avantgarde Experts zur Feststellung von Arbeitszufriedenheit, beruflicher Weiterbildung und Digitalisierung in Deutschland durchgeführt und kommt zu denkwürdigen Erkenntnissen.

Rund 1000 Angestellte aus verschiedenen Branchen in Deutschland wurden zu ihrer aktuellen Arbeitszufriedenheit, ihren Ambitionen den Arbeitgeber zu wechseln und den größten Einflussfaktoren auf diese beiden Größen befragt. Auch die Rolle der beruflichen Weiterbildung für Arbeitsalltag und Karriere wurde unter dem Aspekt Digitalisierung thematisiert.

Zufriedene Angestellte wechseln selten den Arbeitgeber

Im Großen und Ganzen sind deutsche Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Jobsituation. Auch der Arbeitszufriedenheitsindex ist in diesem Jahr mit 7,22 eher positiv. Nichtsdestotrotz ziehen mehr Angestellte als im vergangenen Jahr (35 Prozent der Studienteilnehmer) einen Arbeitsplatzwechsel in den kommenden sechs Monaten in Erwägung. Aus der Studie wird ersichtlich, dass unzufriedene Arbeitnehmer eindeutig häufiger zu einem Jobwechsel bereit sind als zufriedene – und jüngere eher als ältere.

Das Gehalt bleibt mit knapp 70 Prozent weiterhin Jobmotivator Nummer Eins bei Arbeitszufriedenheit und Jobwechselambitionen. An zweiter und dritter Stelle kommen flexible Arbeitszeiten (42 Prozent) und das Arbeitsumfeld mit 25 Prozent.

Weiterhin wird deutlich, dass sich ein Studienabschluss kaum auf die Zufriedenheit auswirkt, wohl aber zum Beispiel Personalverantwortung: 81 Prozent der Angestellten mit Personalverantwortung gaben an, zufrieden zu sein. Ein deutlicher Vorsprung im Vergleich zu 68 Prozent unter den Angestellten ohne Personalverantwortung.

Im Hinblick auf die seit Jahren ansteigende Zahl von Burnouterkrankungen, ist besonders interessant, dass sich 45 Prozent der Deutschen unterfordert fühlen und der Meinung sind, ihr Potential werde in ihrem aktuellen Job nicht vollständig ausgeschöpft – eine klare Trendwende im Vergleich zu den Studienergebnissen von 2018.

Berufliche Weiterbildung: dringend benötigt für den digitalen Wandel

Über die Hälfte der befragten Arbeitnehmer hält berufliche Weiterbildungen für sinnvoll und branchenrelevant. Besonders Weiterbildungsangebote zur Digitalisierung werden wertgeschätzt. Vor allem jüngere Arbeitnehmer fühlen sich schlecht auf die Digitalisierung vorbereitet, sie fragen Fortbildungen in diesem Bereich besonders nach.

Was in Zeiten des digitalen Wandels erstaunlich ist: Lediglich ein Viertel kann sich vorstellen, Fachwissen mittels digitaler Formate zu erlernen. Klassische Präsenzseminare sind das immer noch beliebteste Format beruflicher Fortbildung. Am häufigsten nachgefragt waren im vergangenen Jahr Bildungsangebote für spezifisches Fachwissen und Datenschutz.

Autor: Marlene Mahlo

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