Das Coronavirus (COVID-19: Coronavirus SARS-CoV-2) hat mittlerweile auch die ITK-Branche infiziert. Ein „Stimmungstest“ des Digitalverbandes Bitkom offenbart Ängste vor konjunktureller Eintrübung und Rezession. Trotzdem hält eine knappe Mehrheit der Unternehmen die aktuelle Diskussion für hysterisch und übertrieben.

Die Coronavirus-Epidemie (COVID-19; Coronavirus SARS-CoV-2) in China trifft auch in Deutschland viele Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Jedes vierte (25 Prozent) erwartet negative Auswirkungen auf das eigene Geschäft im laufenden Jahr und jedes zweite (54 Prozent) sieht erhebliche Konjunkturrisiken für die deutsche Wirtschaft.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich 80 Unternehmen der ITK-Branche beteiligt haben. Die Ergebnisse sind allerdings nicht repräsentativ, und vermitteln deshalb eher ein „Stimmungsbild“. Demnach erwartet jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), dass sich die Krise um die Epidemie und die damit verbundenen Folgen weiter zuspitzen wird. Drei von zehn (29 Prozent) gehen davon aus, dass das Coronavirus zu einer weltweiten Rezession führt. Ebenso viele (29 Prozent) sehen die Digitalbranche von den Auswirkungen des Coronavirus als stark betroffen.

Reiseverbote und Produktionsstopps machen der Branche zu schaffen

„Das Coronavirus kann die Umsätze in der IT- und Telekommunikationsbranche belasten. Viele Unternehmen unterhalten Beziehungen zu Herstellern, Lieferanten und Kunden im asiatischen Raum“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Für die Unternehmen stehen Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter an erster Stelle, wie man auch an der Absage des Mobile World Congress in Barcelona ablesen kann. Dies hat zwangsläufig Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung.“

Jedes dritte der sich an der Umfrage beteiligenden Unternehmen (35 Prozent) hat Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten und Partnern, jedes vierte (23 Prozent) Kunden und jedes achte (13 Prozent) Niederlassungen in China. Mit monatlichen Einfuhren im Wert von durchschnittlich mehr als 2 Milliarden Euro ist China der mit Abstand wichtigste deutsche Handelspartner bei Produkten der IT und Telekommunikation. Gleichzeitig gehen pro Monat im Durchschnitt Exporte im Wert von etwa 150 Millionen Euro nach China.

Die Ausbreitung des Coronavirus führt in vielen Unternehmen zu Einschränkungen. Drei von zehn (30 Prozent) haben die Reisetätigkeit von Mitarbeitern nach China komplett eingestellt oder zumindest eingeschränkt. Jedes Dritte (34 Prozent) lässt seine Mitarbeiter gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt an Großereignissen wie Messen teilnehmen. Allgemeine Reisebeschränkungen gibt es in jedem fünften Unternehmen (19 Prozent). Jedes Vierte (23 Prozent) empfängt keine oder kaum noch Zulieferungen aus China. Fünf Prozent haben Zulieferungen aus anderen Drittländern komplett eingestellt oder eingeschränkt. Jedes Sechste (16 Prozent) hat die Produktion eingeschränkt, drei Prozent haben diese sogar komplett eingestellt.

Nicht alle Unternehmen teilen diese Sorgen. Die Mehrheit (55 Prozent) hält die aktuelle Diskussion um das Coronavirus für hysterisch und übertrieben.

Autor: Jürgen Schreier

(c)2020
Vogel Communications Group

Bitte beachten Sie

Die Beiträge in der Rubrik "Trends und Innovationen" sind Inhalte unseres Medienpartners Vogel Communications Group GmbH & Co. KG. Sie spiegeln nicht unbedingt die Meinung von DATEV wider.

Vogel Communications Group