Der Bundestag ist nach wie vor betroffen von zahlreichen Phishing-Attacken. Wie es um das IT-System steht und was für Sicherheitsmaßnahmen gefordert werden.
Weiterhin bleibt der Bundestag ein beliebtes Ziel von Hacker-Angriffen, so ein Artikel der Tagesschau. Phishing-Mails verraten sich oft durch Unprofessionalität und Rechtschreibfehler, doch Bundestagsabgeordnete werden längst mit sehr ausgefeilten, maßgeschneiderten Methoden attackiert. Dabei werden Beziehungsgeflechte ausgespäht und in Bezug zu vergangenen Ereignissen gesetzt. Bei Hunderten von täglich eingehenden Mails ist das Erkennen von Hacker-Angriffen eine umso größere Herausforderung, berichtet eine Person aus der IuK-Kommission, die zuständig für die Abwehr von IT-Angriffen ist.
Gespaltene Meinung zur IT-Sicherheit
Bei der Frage, ob die IT-Sicherheit im Bundestag ausreichend ausgebaut ist, scheiden sich die Geister. Ein Großteil ist der Meinung, dass die Abgeordneten mit dem Problem weitgehend allein gelassen werden. Von massiven Sicherheitsvorkommnissen würden diese hauptsächlich über die Medien und mit tagelanger Verspätung erfahren. Dabei kann vor allem das Doxing, also die Veröffentlichung von privaten Adressen und Telefonnummern, zu einer realen Gefahr für Hass und Gewalt werden, wie es im Jahr 2019 bereits passiert ist.
Auch im Jahr 2015 wurde der Bundestag von Hackern angegriffen, mutmaßlich von einem Mann aus dem russischen Geheimdienst GRU, der damals mehr als 16 Gigabyte Daten stehlen konnte. Die Unionsabgeordnete Andrea Lindholz, Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums, ist der Meinung, dass der Bundestag mehr die Expertise der relevanten Bundesbehörden nutzen sollte. Private Drittanbieter weisen bisher eine zu große Mitarbeiterfluktuation auf, sodass diese kurz nach der Einarbeitung wieder das Unternehmen wechseln. Eins ist klar: Es müssen Kapazitäten für eine nachhaltige Sicherheitspolitik geschaffen werden.
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