Apple weicht auf den Drittanbieter aus, um die iCloud-Daten der eigenen Kunden zu speichern. Rund 300 Millionen US-Dollar könnte Google daran verdienen.

Die beiden Unternehmen Apple und Google intensivieren offenbar ihre Geschäftsbeziehung: Inzwischen gehöre Apple mit Abstand zum größten Kunden für Cloud-Speicherplatz und werde im Jahr 2021 voraussichtlich 300 Millionen US-Dollar dafür bezahlen, berichtet das Online-Magazin „The Information“ unter Berufung auf eine informierte Person. Im Vergleich zum Vorjahr handele es sich um eine Steigerung um rund 50 Prozent. 

Apple hat dem Bericht zufolge über 8 Exabytes an Daten auf Googles Servern abgelegt. Nach dem Technologieunternehmen ist der TikTok-Anbieter ByteDance der zweitgrößte Google-Cloud-Kunde und benötige mit 500 Petabytes um ein Vielfaches weniger. The Information merkt an, dass Apple aus diesem Grunde bei Google Cloud intern unter dem Codenamen „Bigfoot“ geführt werde. 

Apple setzt auf externe Anbieter 

Um den Speicherbedarf für iCloud zu decken, setzt Apple seit langem auf externe Anbieter. Das Technologieunternehmen scheint es nicht zu schaffen, seine eigenen Rechenzentren und Cloud-Infrastruktur schnell genug auszubauen, um den wachsenden Speicherplatz der Kunden abdecken zu können. Zudem erlaubt es Apple unter anderem, die komplette Foto- und Videomediathek sowie iPhone-Backups in iCloud zu sichern. 

Bislang können einzelne Nutzer bis zu 2 TByte an Speicherplatz buchen, in den USA sind in Kombination mit dem Bundle Apple One auch insgesamt 4 TByte möglich. Zukünftig benennt der Technologiekonzern den kostenpflichtigen Teil von iCloud in iCloud+ um. Damit will Apple zusätzliche Funktionen wie beispielsweise einen Private-Relay-Dienst zur Verschlüsselung von DNS-Anfragen und der Verschleierung der IP-Adresse integrieren.  

Apple: Keine Weitergabe von Schlüssel an Drittanbieter 

Der Technologiekonzern nutzt nach eigenen Angaben neben Google Cloud auch Amazon Web Services und möglicherweise weitere Anbieter. Dabei betont Apple, jede Datei werde in Teile zerlegt. Metadaten sowie Schlüssel sollen im iCloud-Account des Nutzers verbleiben, die verschlüsselten Dateiteile währenddessen bei den Drittanbietern gelagert, „ohne Informationen, über die der Benutzer identifiziert werden kann“, sagt Apple. Zudem können die Partner die Dateien der Nutzer nicht entschlüsseln. Apple selbst besitzt zu einer Vielzahl von iCloud-Diensten weiterhin den Schlüssel, darunter auch zu iPhone-Back-Ups. 

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