Seit gestern Abend ist Android 10 teilweise verfügbar. Das Betriebssystem soll in erster Linie neue Technologien, wie Machine-Learning-Funktionen, 5G und faltbare Tablets und Smartphones unterstützen. Aber auch die Sicherheit, der Datenschutz und die Transparenz wurden verbessert.

Gestern Abend gegen 21 Uhr war es soweit und ich konnte Android 10 auf mein Google Pixel 3 herunterladen. Nach einer Viertelstunde war die Enttäuschung erst einmal groß, denn auf den ersten Blick hatte sich nicht viel verändert. Die große optische Neuerung, der systemweite Dark Mode, fällt bislang kaum auf. Schließlich hat noch nicht einmal Google selbst alle Apps auf das dunkle Design umgestellt. Sicherlich wird sich hier aber noch etwas tun und die App-Hersteller werden nach und nach die Umstellung anbieten. Nicht von der Hand zu weisen ist jedenfalls, dass der dunkle Modus die Augen schont. Zudem verspricht Google auch eine längere Akkulaufzeit.

Die neue Gestensteuerung kann in den Systemeinstellungen unter „Gesten und Bewegungen -> Systemsteuerung“ aktiviert werden. Damit verschwinden der Zurück- und der Home-Button und die einhändige Bedienung wird durch die Wischbewegungen gefühlt einfacher.

Sendet jemand eine Nachricht mit einer Adresse, schlägt die Funktion „Intelligente Antwort“ dem Empfänger die mögliche Aktion vor, die Adresse direkt in Google Maps zu öffnen, ohne kopieren und einfügen. Warum Google dies auch für YouTube-Videos bewirbt, erschließt sich mir nicht. Links zu Videos wurden bislang auch schon in der YouTube-App geöffnet. Praktisch könnte eine Funktion werden, die Google auch noch diesen Herbst, zunächst aber nur für die Pixel-Devices und auf Englisch einführen wird: per Fingertipp soll man sich Videos, Podcasts und Sprachnachrichten automatisch und in jeder App untertiteln lassen können.

Datenschutz und Sicherheit

Google bessert in den Bereichen Datenschutz und Sicherheit nach und gibt dem Nutzer damit mehr Kontrolle an die Hand. So kann man jetzt in den Einstellungen unter „Standort“ festlegen, dass die Standortdaten nur für die Apps freigegeben werden, die gerade offen sind. Dies muss für jede App einzeln eingestellt werden. Im neuen Datenschutzbereich können Einstellungen zu den Web- und App-Aktivitäten und zur Werbung vorgenommen werden.

Sicherheits- und Datenschutz-Updates werden jetzt direkt über die Google-Play-Systemupdates eingespielt und auch die Apps aktualisieren sich im Hintergrund. Das bringt zusätzliche Sicherheit, da die Maßnahmen sofort greifen und man nicht erst auf das nächste größere Systemupdate warten muss.

Einfach mal abschalten

Wer von den zahlreichen Benachrichtigungen der diversen Apps genervt ist, kann diese mit Android 10 besser steuern. Sind die Benachrichtigungen auf „lautlos“ gestellt, werden sich nicht nur keine Töne mehr abgespielt, sondern sie tauchen auch nicht mehr auf dem Sperrbildschirm auf. Noch mehr Konzentration auf das Wesentliche verspricht der neue „Fokusmodus“, der sich allerdings noch in der Testphase befindet. In diesem Modus können besonders störende Apps ausgewählt und stumm geschaltet werden, bis er wieder deaktivert wird.

Über den „Family Link“ in den „Digital Wellbeing“-Einstellungen können Eltern die Zeiten regeln, die ihre Kindern am Smartphone generell oder in bestimmten Apps verbringen. Damit lassen sich auch die Apps kontrollieren, die installiert werden sollen. Diese Funktion ist auch für Android 9 verfügbar.

Weitere Neuerungen

Um ein Geschäftshandy auch privat nutzen zu können, hat Google mit der Enterprise-Funktion diverse Abgrenzungsmöglichkeiten für beide Bereiche erstellt. Arbeitnehmer sollen dadurch mehr Privatsphäre gewinnen. Man findet die Funktion in den Einstellungen unter „Google (Dienste und Einstellungen) -> Arbeitsprofil einrichten“. Etwas für die Barrierefreiheit tut Google mit der Möglichkeit des direkten Audio-Streamings auf Hörgeräte.

Autor: Ira Zahorsky

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