Innovationen stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Gestoppt werden diese oftmals durch Silo-Strukturen im Unternehmen. Diese müssen sowohl auf Mitarbeiter-, wie auch auf der Führungsebene aufgebrochen werden. Intelligente Technologien werden nicht nur die Zukunft der Arbeit verändern, sondern ganze Gesellschaften.

Im Modemarkt Adler kümmert sich der RFID-Serviceroboter „Tory“ täglich um die Erfassung von Fehlbeständen, damit Nachbestellungen zeitnah ausgelöst werden können. Adler geht von einer durchschnittlichen Nutzung des Roboters von fünf bis sieben Jahren aus. Die Kosten für die Einführung werden durch die deutliche Reduzierung der manuellen Tätigkeiten ausgeglichen. Beispielsweise übernimmt der Roboter Inventuraufgaben, sodass komplett auf die Stichtagsinventur durch einen externen Dienstleiter verzichtet werden kann. Der Return on Investment (RoI) wird somit bereits nach 1,5 Jahren erreicht.

DHL nutzt Datenbrillen und Augmented Reality (AR), um den Mitarbeitern unnötige Wege und somit Zeit sowie Kosten zu sparen. An intelligente Technologien und Automatisierung führt künftig kein Weg vorbei. Während sie einerseits den Mitarbeiter entlasten, fördern sie gleichzeitig eine durchaus begründetet Angst vor Jobverlust. Laut Forrester werden sich 80 Prozent der Berufe wandeln. Dabei stehen 13 Prozent neugeschaffener Jobs durch Automatisierung rund 30 Prozent verlorener Arbeitsplätze entgegen.

Automatisierung verändert die Gesellschaft

Für Menschen, die im direkten Kundenkontakt, mit interdisziplinären Fähigkeiten, als Wissensvermittler oder zur digitalen Elite gehören, wird es mehr Arbeit geben. Weniger hingegen für Leute, die in spezifischen Fachbereichen, körperlich oder ortsgebunden arbeiten. Die Analysten sagen zudem eine steigende Einkommensungleichheit voraus, bei denen jene benachteiligt sind, welche sich nicht rechtzeitig die nötigen Fähigkeiten aneignen. Automatisierung wird auch das Outsourcing in Billiglohnländer minimieren.

Diese Veränderungen werden nicht etwa in den nächsten Jahrzehnten geschehen, sondern schon in den nächsten Jahren. Der Arbeitsalltag wird dann von einer symbiotischen Beziehung zwischen Menschen und Maschine bestimmt. Automatisierung wird also weitreichende Konsequenzen für Gesellschaften und Volkswirtschaften nach sich ziehen.

Aufbruch der Silo-Strukturen – auch in der Führung

Für Unternehmen bedeutet das, dass sie sich entsprechend Aufstellen müssen, um den Wettbewerbsdruck standzuhalten. Hierarchische Organisationsstrukturen müssen aufgebrochen werden. Statt der Silo-Struktur, in der die jeweiligen Mitarbeiter mehr oder minder nur ihre Abteilung kennen und sich hier anhand alteingesessener Strukturen an der Karriereleiter hoch hangeln können, wird es bald Mitarbeiter in ständig wechselnden Teams geben.

Google und andere Unternehmen aus dem Silicon Valley nutzen bereits heute diese Art der Teamarbeit im sogenannten OKR-Konzept (Objectives and Key Results). OKR ist ein Rahmenwerk für modernes Management, das die einzelnen Aufgaben von Teams und Mitarbeitern mit Unternehmensstrategie, -plänen, und -vision verknüpft. Ziele und Schlüsselergebnisse werden dabei ambitioniert gewählt und sollen eine gewisse Risikobereitschaft erkennen lassen. Indem Komfortzonen verlassen werden, werden Innovationen gefördert. Bei Google gilt eine Quote von 60 bis 70 Prozent bei der Zielerreichung als optimal. Google nutzt OKR allerdings nicht als Grundlage zur Evaluation. Deutsche Firmen setzen derzeit eher noch auf die althergebrachte Methode des „Führens durch Zielvereinbarung“.

„Unternehmen müssen lernende Organisationen werden“, so das Fazit von Pascal Matzke, VP und Analyst bei Forrester. „Auch das Führen wird zukünftig anders aussehen. Das gemeinsame Nutzen der menschlichen Kräfte in Kombination mit Automatisierung und Künstlicher Intelligenz, versetzt das Management in die Position, das Unternehmen der Marktlage schnell anzupassen und innovativ zu sein.“

Autor: Sarah Gandorfer

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