Während rund 50 Prozent der Verbraucher in China und Südkorea bereit sind, ihr „altes“ Smartphone durch ein 5G-fähiges zu ersetzen, reagieren die Mobilfunknutzer in den USA und Europa zurückhaltend. Hersteller und Netzbetreiber brauchen deshalb länderspezifische Vermarktungsstrategien.

Das Smartphone wird auch im neuen Jahrzehnt das dominierende Endgerät für den Consumer bleiben; trotzdem wird der Rollout von 5G keineswegs eine Garantie dafür sein, dass die Verbraucher schnell auf 5G.-Handys „upgraden“ – so eine neue Studie von GSMA Intelligence. Der Bericht mit dem Titel „The Future of Devices“, wurde auf der Consumer Electronics Show (CES) 2020 in Las Vegas veröffentlicht. Er bietet eine Fülle von Insights in die Trends bei der Einführung neuer B2C-Technologien (Business-to-Consumer) den kommenden Jahren wie Smartphones, intelligente Lautsprecher oder Wearables.

Hohe Sättigung der etablierten Smartphone-Märkte

Basierend auf den Ergebnissen der GSMA Intelligence’s 2019 Consumer Survey, ergab der Bericht, dass der Smartphone-Besitz bei Erwachsenen in den Ländern mit hohem und mittlerem Einkommen bei 85 bis 95 Prozent liegt. Allerdings gaben nur 30 bis 40 Prozent der Befragten in wichtigen Märkten (USA, Europa und Australien) an, dass die Einführung von 5G wahrscheinlich kurzfristig zu einem Upgrade im Smartphone-Bereich führen wird.

Hingegen werden Märkte wie China und Südkorea zu den ersten Anwendern gehören. Fast 50 Prozent der chinesischen Verbraucher wollen ein 5G-Telefon kaufen, sobald es am Markt bzw. beim Provider verfügbar ist.

„Das Geräte-Ökosystem wird entscheidend für die Entwicklung der Akzeptanz von 5G sein“, sagt Peter Jarich, Leiter von GSMA Intelligence. „Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass die Motivation der Verbraucher, sich ein 5G-fähiges Smartphone zuzulegen, in jedem Markt gleich hoch sein wird. Netzbetreiber und Gerätehersteller müssen die Nachfrage der Verbraucher im Detail verstehen, wenn sie die 5G-Chance optimal nutzen wollen.“

„Gemischtes Bild“ im Bereich Smart Home

Die Fragmentierung und die mangelnde Kompatibilität zwischen den Herstellern erschweren die Einführung von Smart Home-Geräten. Dieses Segment wird jedoch durch die wachsende Beliebtheit intelligenter Lautsprecher, wie z. B. die Echo-Geräte von Amazon, die zunehmend als zentrale Bedienstelle im Haus fungieren, gefördert.

Intelligente Lautsprecher waren die am schnellsten wachsende Kategorie in der Umfrage 2019. 21 Prozent der Haushalte besitzen inzwischen solche Lautsprecher , zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Lautsprecher sind zu einem wichtigen Schlachtfeld in der weiteren Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) geworden. Amazon und Google sind in dieser Hinsicht am weitesten fortgeschritten, stehen aber vor der Herausforderung, ihre Kunden dazu zu bewegen, über die Grundfunktionalität hinaus weitere Features zu nutzen, z. B. mit dem Smart Speaker Waren zu bestellen.

Im Gesundheitsbereich ist noch Musik drin

Auch die Akzeptanz von Fitnesstrackern und Smartwatches hat 2019 zugenommen. Über 20 Prozent der Erwachsenen verfügen über solche Wearables. Besonders beliebt sind sie bei den Millenials, da diese technisch versierter sind als die ältere Generation und oft davon profitieren, dass der Arbeitgeber diese Devices zur Verfügung stellt. Auch versicherungsbasierten Subventionen motivieren zum Kauf.

Der GSMA-Bericht stellt jedoch fest, dass vernetzte Gesundheitsgeräte gerade in der älteren Bevölkerung nach wie vor stark unterrepräsentiert sind. Für Technologieunternehmen und Regierungen sei das eine verpasste Chance, da solche Geräte die Fernüberwachung für eine Reihe von Erkrankungen erleichtern können. Dadurch könnten die Anzahl der Arztbesuche und die Belastung der nationalen Gesundheitssysteme verringert werden.

Info

Die Ausgabe 2020 des Berichts „The Future of Devices“ ist unter ces-2020-iot-shines-5g-and-content-disappoint gegen Registrierung erhältlich. Der Bericht basiert auf dem GSMA Intelligence’s 2019 Consumer Survey, bei dem 38.000 Personen in 36 Schlüsselmärkten online und face-to-face befragt wurden.

Autor: Jürgen Schreier

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