Entwickler integrieren zunehmend Künstliche Intelligenz in ihre IoT-Produkte, so das Ergebnis einer Umfrage von Farnell. Doch obgleich KI der wichtigste Trend ist, zögern 51 % der befragten Entwickler, KI in ihren Applikationen einzusetzen.
Künstliche Intelligenz im Internet der Dinge (IoT) ist der wichtigste sich abzeichnende Trend, so das Ergebnis einer Umfrage von Farnell Ende 2019 unter 2015 Befragten aus 67 Ländern in Europa, Nordamerika und im APAC-Raum (Asien-Pazifik). An der Umfrage teilgenommen haben überwiegend Entwickler, die an IoT-Lösungen arbeiteten (59 %), sowie Käufer von Bauelementen für IoT-Lösungen, Bastler und Maker.
Knapp die Hälfte (49 %) der Befragten verwenden KI bereits in ihren IoT-Anwendungen, wobei maschinelles Lernen (ML) die am häufigsten genutzte Technologie ist (28 %), gefolgt von Cloud-basierter KI (19 %). Der Einsatz von KI in Entwicklungen geht mit einem wachsenden Zutrauen einher, eine Führungsrolle bei der IoT-Entwicklung zu übernehmen, wobei sich eine zunehmende Anzahl von Befragten selbst als Innovatoren sehen. Allerdings zögert die Mehrzahl der befragten Entwickler (51 %), KI zum Einsatz zu bringen. Gründe sind die Neuheit der Technologie oder weil sie spezielles Knowhow zur Implementierung von KI in IoT-Anwendungen benötigen.
Sicherheit und Eigentumsrechte an den Daten haben oberste Priorität
Weitere Ergebnisse der globalen IoT-Umfrage von Farnell geben Aufschluss darüber, dass Sicherheit weiterhin das wichtigste Thema für Entwickler bei der IoT-Implementierung ist. Obwohl 40 % der Befragten im Jahr 2018 Sicherheit als ihr größtes Anliegen angaben und dieser Prozentsatz im Jahr 2019 auf 35 % gesunken ist, liegt er aufgrund der Art von Daten, die von Dingen (Maschinen) und Menschen gesammelt werden und die sehr sensibel und personenbezogen sein können, immer noch deutlich über der Konnektivität und Interoperabilität. In Unternehmen, die neue IoT-Projekte in Angriff nehmen, hat die IoT-Sicherheit oberste Priorität, wobei sie Hardware- und Softwaresicherheit implementieren, um Schutz vor potenziellen Bedrohungen jeglicher Art zu gewährleisten.
Ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt sind die Eigentumsrechte an den gesammelten Daten. In diesem Zusammenhang gaben 70 % der Befragten an, dass die von einem Edge-Gerät gesammelten Daten lieber ihr Eigentum als das Eigentum des IoT-Lösungsanbieters sein sollten. Obwohl es viele Entwickler (46 %) noch immer vorziehen, eine vollständige Edge-to-Cloud- und Sicherheitslösung selbst zu entwickeln, zeigt die Umfrage, dass die Bereitschaft zur Integration produktionsfertiger Lösungen, wie SmartEdge Agile und SmartEdge IIoT-Gateway, die eine umfassende End-to-End-IoT-Lösung bieten, steigt. Im Vergleich zu 2018 bestätigten 2019 12 % mehr Befragte, dass sie Drittanbietergeräte in Betracht ziehen würden, insbesondere wenn die internen Fachressourcen begrenzt seien oder die Markteinführungszeit von entscheidender Bedeutung sei.
Steigendes Angebot an Hard- und Software für das IoT
Ein wichtiger Trend, der aus der Umfrage im letzten Jahr hervorging, hat sich 2019 fortgesetzt. Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass das wachsende Angebot an Hardware zur Unterstützung der IoT-Entwicklung auch künftig neue Möglichkeiten bietet. Mehr Befragte als bisher weisen auf die spürbare Innovationskraft von Start-ups hin (33 % gegenüber 26 %), die von der breiten Verfügbarkeit modularer Lösungen und Einplatinencomputer auf dem Markt profitieren. Der Anteil der Befragten, die Standardhardware einsetzen, ist ebenfalls von 50 % im Jahr 2018 auf 54 % gestiegen.
Trotz der raschen Verbreitung von intelligenten Lösungen wie Alexa von Amazon und Google Home im Alltag, die eine weit verbreitete Akzeptanz von IoT im Verbraucherbereich belegen, haben wir 2019 eine leichte Fokusverschiebung weg von der Heimautomatisierung festgestellt. Der Anteil der Befragten, die sie als die wirkungsvollste IoT-Anwendung der nächsten fünf Jahre bezeichneten, hat sich von 27 % auf 22 % reduziert. Industrielle Automatisierung und Smart Cities legten mit 22 % bzw. 16 % zu, was auf einem zunehmenden Verständnis des Mehrwerts beruht, den IoT-Daten Unternehmen bringen können (von 44 % im Jahr 2018 auf 50 % im Jahr 2019). Dieser Trend ist in der Industrie zu beobachten, in der mehr Fertigungsbetriebe ihre Roboterfertigung auf Voll- oder Halbautomatisierung umstellen und vermehrt in vorausschauende Wartung investieren, um Produktionsausfallzeiten zu reduzieren.
Autor: Margit Kuther
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