Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz soll die Auswertung von Forschungsarbeiten schneller gehen. Eine spezielle Software kürzt die Studien auf einen Satz zusammen.

Wissenschaftliche Untersuchungen und Studien auszuwerten, kann eine anstrengende und vor allem zeitraubende Aufgabe sein. Dabei spielt es für Wissenschaftler eine große Rolle, zu welchen Ergebnissen andere Forscher weltweit kommen. Ein Dilemma, aus dem es nun möglicherweise einen Ausweg gibt: Mit dem „Extreme Summarization of Scientific Documents“-Tool – kurz TLDR – lassen sich lange Aufsätze in nur einem einzigen Satz zusammenfassen. 

Erfunden wurde das Werkzeug von Isabel Cachola, Kyle Lo, Arman Cohan und, Daniel S. Weld, allesamt Mitarbeiter*innen des gemeinnützigen Allen Institute for Artificial Intelligence. „Diese Art von Tool wird in naher Zukunft zu einer Standardfunktion der wissenschaftlichen Suche werden. Angesichts des Bedarfs bin ich eigentlich erstaunt, dass es so lange gedauert hat, bis es in die Praxis umgesetzt wurde“, sagt Jevin West, ein Informationswissenschaftler an der University of Washington in Seattle, der das Tool für das Magazin „Nature“ getestet hat.  

Lizenz an Verlage geplant 

Aktuell funktioniert TLDR nur für bestimmte Forschungsarbeiten aus dem aus dem Bereich Computerwissenschaften, die in der Suchmaschine „Semantic Schoolar“ gelistet sind. Immerhin 10 Millionen Aufsätze fasst die Software in einem Satz zusammen. Aber schon kommenden Monat will das Entwicklerteam die Datenbank auf andere Disziplinen ausbauen. 

Als Grundlage der Auswertung dienen neuronale Netze, die auf große Textmengen trainiert wurden. Für Forscher weltweit bietet die Software eine gute Möglichkeit, sehr schnell einen Überblick über wissenschaftliche Arbeiten zu bestimmten Themen zu erhalten. Angedacht ist nun auch, den Algorithmus an Verlage zu lizenzieren und personalisierte Forschungs-Briefings zusammenzustellen.  

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