Taxis in deutschen Städten fahren zu 85 Prozent mit Diesel. Um die Umweltbelastung zu reduzieren, sollen Taxiflotten elektrifiziert werden. An einer kabellosen Ladestruktur arbeiten derzeit Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen.

London macht es vor: Die neuen Vorschriften zur Lizenzvergabe von Taxis in London schreiben die sogenannte ZEC-Defintion (Zero Emission Capable = Fähigkeit zu emissionsfreier Fahrt) strikt vor. Demnach müssen alle für die Londoner Umweltzone künftig zugelassenen sogenannten „Hackney Carriages“ zum Personentransport unter 50 g CO2/km nach ECE-Messung liegen und mehr als 48,3 Kilometer mit rein elektrischem Antrieb zurücklegen können. Für private Mietwagen und Chauffeurdienste erfolgt noch eine gesonderte Zuordnung.

Aber auch immer mehr Städte in Deutschland wollen die Umweltbelastung durch Dieselfahrzeuge reduzieren. Im Moment fahren 85 Prozent der Taxis mit dem Kraftstoff Diesel durch die Innenstädte. Sie zu elektrifizieren ist ein Beitrag, um die Umweltbelastungen zu reduzieren. Die größte Hürde hierbei ist die Ladeinfrastruktur, denn durch das Vorrückprinzip an öffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel Bahnhöfen, haben Taxifahrer leider keine Möglichkeit, sich an kabelgebundene Ladesäulen anzuschließen.

Mit dem Projekt Taxi-Lade-Konzept für den öffentlichen Raum (kurz: Talako) will das der Lehrstuhl für Internationales Automobilmanagement der Universität Duisburg-Essen nun ändern. Kern des Projekts mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Fördervolumen von zwei Millionen Euro ist eine Pilotanlage in Köln für das kabellose Laden von Taxifahrzeugen mit induktivem Ladestreifen. Dieses Ladesystem wird unterirdisch in die Taxi-Warteschlange integriert. So werden die Elektrotaxis während der Wartezeit geladen.

Bis zu sechs Fahrzeuge gleichzeitig laden

Mit dem englischen Fahrzeughersteller LEVC hat das Projektteam einen geeigneten Partner gefunden. Sein E-Taxi Black Cab hat eine elektrische Reichweite von 130 km und einen Range-Extender an Board, um bei Bedarf die Reichweite um 500 km zu verlängern. Das Projektteam versucht weitere Fahrzeughersteller für das Projekt zu gewinnen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird mit Fördermittel des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Das Projektkonsortium, welches neben der Universität Duisburg-Essen und LEVC, die Universität Wuppertal, die Stadt Köln, die Intis GmbH, Rhein Energie AG, und Taxiruf (Köln) umfasst, wird innerhalb der ersten 6 Monate eine Prototypenanlage in Mülheim a.d.R. aufbauen. Hier betreibt Taxi Stephany bereits ein LEVC Fahrzeug und ist von der zusätzlichen Ladeoption überzeugt. Im Anschluss erfolgt der Aufbau und der Betrieb der geplanten Pilotanlage in Köln auf der bis zu sechs Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können.

Autor: Juliana Pfeiffer

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