Winzige Roboter, die per Spritze in die Blutbahn gelangen und den menschlichen Körper auskundschaften – was zunächst nach Horrorfilmszenario klingt, ist für die Wissenschaftler der Cornell University in New York die Erfüllung eines Traumes. Und der könnte bald wahr werden.

Roboter auf Nanoebene zu entwickeln ist nicht ganz einfach. Vor allem wenn es darum geht, für entsprechende Fortbewegungsmöglichkeiten zu sorgen. Wissenschaftlern der Cornell University in New York ist das nun gelungen: Ihren gerade mal 0,1 Millimeter großen Robotern (ein menschliches Haar ist etwa so dick) haben sie „Stummelarme“ verpasst, die mit einer Art Servomotor ausgerüstet sind und die Roboter vorwärts bewegen. 

Werden spezielle lichtempfindliche Schaltkreise auf den Robotern mit Laserstrahlen gereizt, lassen sich die Mini-Drohnen steuern. Und zwar in jeglicher Art von Umgebung, also etwa in Säuren oder unter extremen Temperaturen. 

Roboter in der Blutbahn 

“Einen Roboter dieser Größe steuern zu können, bedeutet für uns Forscher in etwa so viel, wie selbst auf diese Größe schrumpfen zu können“, sagt Larc Miskin, der Leiter der Forschungsgruppe. „Ich glaube, Maschinen wie diese zeigen uns bald Welten, die so klein sind, dass sie uns bislang verborgen geblieben sind.“ 

Einziger Knackpunkt bislang: Die Roboter sind nur sogenannte Marionetten. Das heißt, sie müssen von außen stimuliert werden, um sich zu bewegen. Aber die Forscher sehen darin einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu autonomen Geräten in der Zukunft. 

Die Anwendungsmöglichkeiten für solche Roboter wären indessen vielfältig. So sei es denkbar, die Drohnen in den menschlichen Körper zu injizieren und dort Wunden zu heilen oder Krebszellen zu eliminieren. Allerdings, warnen die Forscher, bedürfe es für diese Möglichkeiten noch Jahre oder gar Jahrzehnte der Forschung. Für Hollywood dürfte diese Einschränkung aber kein Hindernis sein. 

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