Nur etwa jedes zweite Unternehmen in Deutschland mit Zugang zum Internet und mindestens zehn Beschäftigten verfügt auch über einen festen Breitbandanschluss mit einer vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s).

Mit 51 Prozent bewegt sich Deutschland damit wie bereits in den Vorjahren im europäischen Mittelfeld, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der durchschnittliche Anteil für Unternehmen in allen EU-Mitgliedstaaten war mit 48 Prozent etwas niedriger. Im Vergleich zum Vorjahr stieg damit der Anteil der Unternehmen mit schnellem Internet in Deutschland um 9 Prozentpunkte (2017: 42 %). Der Anteil für den EU-Durchschnitt war mit einem Plus von 8 Prozent etwas schwächer (2017: 40 %). Die Spitzenplätze in der Europäischen Union belegten im Jahr 2018 Schweden und Dänemark (jeweils 75 %), die Niederlande (70 %) und Portugal (69 %). Am geringsten verbreitet war schnelles Internet bei Unternehmen in Griechenland (33 %), Italien (32 %) und Frankreich (31 %).

Internet ohne Tempolimit fördert die Digitalisierung

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie die steigende Internetnutzung auch die Digitalisierung der Arbeitsplätze fördert. Diese von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlichten Informationen sind Teil der Ergebnisse einer 2018 erfolgten Erhebung über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Haushalten und durch Privatpersonen. Demnach hatten Anfang 2018 eine sehr große Mehrheit der Bevölkerung in der Europäischen Union (EU) im Alter zwischen 16 und 74 Jahren das Internet in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal genutzt (87 %). Eine große Mehrheit der erwerbstätigen Internetnutzer gaben an, Computer, Laptops, Smartphones, Tablets oder andere tragbare Geräte am Arbeitsplatz zu verwenden (71 %). 19 Prozent nutzten computergesteuerte Geräte oder Maschinen. Damit haben sich für 16 Prozent der Erwerbstätigen in der EU, die das Internet nutzten, innerhalb der zwölf Monate vor ihrer Befragung die beruflichen Aufgaben durch die Einführung neuer Software oder computergesteuerter Geräte geändert. Fast ein Drittel (29 %) musste sich mit neuer Software oder Ausrüstung an ihrem Arbeitsplatz vertraut machen.

Zu den häufigsten beruflichen Aufgaben, die mit Computern, Laptops, Smartphones, Tablets oder anderen tragbaren elektronischen Geräten erledigt wurden, zählte der Austausch von E-Mails oder die Pflege von Datenbanken (61 %), die Erstellung oder Bearbeitung elektronischer Dokumente (47 %) und die Verwendung berufsspezifischer Software (38 %). Ein Fünftel der Erwerbstätigen (22 %) arbeiteten mit Anwendungen für die Entgegennahme von Aufgaben oder Anweisungen und ein kleinerer Anteil (18 %) nutzten soziale Medien für berufliche Zwecke. Knapp zehn Prozent der Erwerbstätigen, die das Internet nutzten, waren an der Entwicklung oder Wartung von IT-Systemen oder Software beteiligt. Fast die Hälfte (47 %) der Erwerbstätigen in der EU, die das Internet nutzten, bewerteten ihre Kompetenz im Bereich von Computern, Software oder Anwendungen als ausreichend für ihre berufliche Tätigkeit, während 18 % über mehr Kompetenzen verfügten als für die derzeitigen Aufgaben erforderlich waren und 9 % einräumten, noch Fortbildungsbedarf zu haben.

Blick nach Europa

In Jahr 2018 war der Anteil der Erwerbstätigen, die das Internet nutzten und am Arbeitsplatz Computer, Laptops, Smartphones, Tablets, andere tragbare oder computergesteuerte Geräte einsetzten, in den Niederlanden (93 %), Dänemark, Schweden (je 90 %) und Finnland (87 %) am höchsten. Die niedrigsten Anteile, mit weniger als der Hälfte der erwerbstätigen Internetnutzer, wurden in Rumänien (36 %) und Bulgarien (47 %) verzeichnet.

Aufgrund neuer Software oder computergesteuerter Geräte haben sich die beruflichen Aufgaben von 16 Prozent der erwerbstätigen Internetnutzer auch innerhalb der EU 2018 geändert. Personen mit hohem Bildungsstand waren davon eher betroffen (20 %) als Personen mit mittlerem und niedrigem Bildungsstand (14 % bzw. 9 %). Die Veränderungen bekamen vor allem erwerbstätige Internetnutzer in Dänemark (27 %), Luxemburg (25 %), Finnland, Schweden und den Niederlanden (je 23 %) zu spüren. Weniger Einfluss auf die tägliche Arbeit wurde dagegen in Zypern (3 %), Bulgarien (6 %), Rumänien und Lettland (je 7 %) registriert.

Autor: Elke Witmer-Goßner

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