Man muss nicht im sonnigen Australien leben, um als Ausgleich zum Berufsalltag gerne Surfen zu gehen. Auch die Deutschen tun es – allerdings online. Dass wir damit durchschnittlich mehr Zeit verbringen als in einem Vollzeitjob, ergab nun die Postbank Digitalstudie 2019.

2019 ist jede und jeder „digitale Deutsche“ 49,9 Stunden online – zumindest im Durchschnitt. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema, die hierbei einen Zuwachs von vier Stunden im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnet. Beim Reiten der digitalen Welle liegen die Hauptstädter übrigens ganz vorne: In Berlin surfen die Menschen am meisten.

So surft sich?s bei uns

Geht es um die reine Internetnutzung, besteht noch immer ein deutlicher Unterschied zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Bei den Digital Natives, also den Nutzern unter 40, spielen sich wöchentlich rund 65 Stunden des Lebens online ab. Die Gruppe der älteren Surfer verbringt immerhin noch circa 43 Stunden jede Woche auf den digitalen Wellen.

Bei der Wahl des bevorzugten Surfbretts überholt das Smartphone mit einer Nutzung von 76 Prozent erstmalig alle anderen Geräte, was übrigens auch für die Gruppe der Übervierzigjährigen gilt. Noch ein Jahr zuvor herrschte Gleichstand zwischen Smartphone und Laptop, der nun altersübergreifend den zweiten Platz der meistgenutzten Geräte (72 Prozent) belegt. Auch wenn noch immer viele Nutzer also auf das deutlich behäbigere Longboard unter den Surfgeräten setzen, erfreut sich das wendigere Tablet mit aktuell 46 Prozent wachsender Beliebtheit. Vergleicht man diese Zahl mit dem Vorjahr, lässt sich ein Anstieg von 4 Prozent verzeichnen.

Mancher mag es auf den Retro-Hype schieben, doch auch die Nutzung des guten alten Desktop-PCs hat wieder zugenommen. Waren die Zahlen bis einschließlich 2018 noch rückläufig, greifen 2019 wieder mehr Internetnutzer (58 Prozent im Vergleich zu 54 Prozent im Vorjahr) auf Maus und Bildschirm zurück. Dies schlägt auch in der Zeit zu Buche, die die Deutschen vor dem PC verbringen: In diesem Jahr waren es 13,8 Stunden pro Woche, das sind 1,3 Stunden mehr als im Vorjahr.

Komfort und Mobilität hoch im Kurs

Dass die Themen Bedienkomfort und Mobilität weiterhin zentrale Erfolgskriterien bei den Geräten sind, zeigt sich am Erfolg von Sprachassistenten und Wearables. Der Einsatz von Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder Google Assistant sowie von Wearables wie Smartwatches verzeichnet einen signifikanten Zuwachs. Anstelle sich noch mit dem Drücken (digitaler) Knöpfe aufzuhalten, artikulieren zehn Prozent, und damit doppelt so viele Menschen wie noch 2018, ihre Befehle nun bereits verbal. Sechs Prozent nutzen beispielsweise die Uhr am Handgelenk nicht mehr ausschließlich zur zeitlichen Orientierung, was einem Anstieg von zwei Prozent entspricht. Intelligente Sprachassistenten werden wöchentlich im Schnitt 1,7 Stunden genutzt, Smartwatches und Fitness-Tracker kommen auf 1,8 Stunden pro Woche. Bei den unter 40-Jährigen sind es durchschnittlich bereits gut drei Wochenstunden, in denen sie mit ihrer Smartwatch online sind. 2,7 Wochenstunden fallen für die Plaudereien mit Alexa und Co an.

Berlin statt Byron Bay

Beim deutschen Surf-Mekka handelt es sich laut Ergebnis der Studie um Berlin. Nirgends sonst in der Republik wird so gerne gesurft wie in der Hauptstadt. Durchschnittlich 62,9 Stunden verbringen die Berlinerinnen und Berliner pro Woche im Netz, was 6,5 Stunden mehr als noch im Vorjahr entspricht. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Niedersachsen (55,2 Stunden) und Mecklenburg-Vorpommern (53,4 Stunden). Den letzten Platz des nationalen Vergleichs belegt Schleswig-Holstein. Hier surfen die Menschen im Schnitt 39,8 Stunden pro Woche.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2019

Für die Postbank Digitalstudie 2019 wurden bis März dieses Jahres 3.126 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie zum fünften Mal in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Deutschen in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

Autor: Sebastian Human

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