36,4 Milliarden Euro Umsatz macht der Telekommunikationsmarkt laut einer Studie des Bitkom in Deutschland 2020. Und trotz üppiger Gerätepreise, wächst die Nachfrage nach größeren und besseren Geräten. Auch das Datenvolumen und die damit einhergehenden Anforderungen an die Netze steigen.

Unverzichtbarer Begleiter, Retter in allen Lebenslagen und Entertainment-Gerät: das Smartphone. Kein Wunder, dass der Umsatz mit den mobilen Endgeräten seit Jahren steigt. Einer Umfrage des Bitkom zufolge soll der Markt für Smartphones, Apps, mobile Telekommunikationsdienste und Mobilfunkinfrastruktur in Deutschland 2020 auf 36,4 Milliarden Euro wachsen. Das wäre ein Anstieg von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dabei machen Daten- und Sprachdienste mit 20,2 Milliarden Euro den größten Umsatzrenner aus. Mit den Smartphones selbst werden 12,3 Milliarden Euro umgesetzt. Der Markt mit Apps wächst auf 1,8 Milliarden Euro. 2020 werden Angaben des Bitkom zufolge auch 2,1 Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur investiert. Dazu kommen noch Kosten für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten.

Für das kommende Geschäftsjahr prognostiziert der Bitkom einen Rückgang von 0,6 Prozent, auf 22,9 Millionen Geräte. Jedoch soll der Durchschnittspreis pro Gerät von 519 Euro (2019) auf 536 Euro (2020) steigen. Grund dafür ist die steigende Nachfrage nach hochwertigen Smartphones, die die Durchschnittspreise nach oben treiben.

Smartphone als beliebter Begleiter

Nichtsdestotrotz bleibt die Smartphone-Nutzung in Deutschland konstant. Der Umfrage zufolge nutzen 76 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren ein internetfähiges Mobiltelefon. Das sind 53 Millionen Menschen. Auf die Frage, warum so viele Bundesbürger ein Smartphone nutzen, gaben 92 Prozent der Befragten an, dass sie darin eine Erleichterung im Alltag sehen. Auch ein Leben ohne das Mobiltelefon können sich nur 20 Prozent noch vorstellen. Immerhin geben 65 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, sich durch ihr Smartphone anderen Menschen näher zu fühlen. Gleichzeitig beklagen 79 Prozent, dass Menschen immer weniger miteinander reden würden.

Internet of Things (IoT)

Neben der Kommunikation hat das Smartphone eine zentrale Rolle im vernetzen von Geräten eingenommen. Zum Beispiel haben 39 Prozent der Befragten ihr Mobiltelefon schon einem mal mit ihrer Smartwatch und 38 Prozent mit dem Auto verbunden. Dahinter folgen Audio-Geräte wie Lautsprecher oder Musikanlage (29 Prozent), Smart-TVs (25 Prozent) und Fitnessarmband (19 Prozent). 12 Prozent haben schon eine Verbindung zu einer Virtual-Reality-Brille hergestellt.

Kaufentscheidende Kriterien

Das Leben eines Smartphone ist jedoch kurz, denn 58 Prozent der Teilnehmer kaufen immer wieder ein neues Modell, obwohl das Alte noch funktioniert. Entsprechend jung sind die Geräte, die derzeit im Einsatz sind: 51 Prozent geben an, ihr Smartphone innerhalb der letzten zwölf Monate gekauft zu haben. 30 Prozent besitzen ein 13-14 Monate altes Gerät. Nur 16 Prozent haben ein älteres Mobilfunktelefon als zwei Jahre.

Wichtigstes Kriterium für einen Neukauf: das Display. 86 Prozent der Käufer achten auf ein robustes Bildschirmglas. 73 Prozent legen Wert auf Bildschirmqualität und 72 Prozent auf Displaygröße. Nur 19 Prozent bevorzugen Klapp-Handys.

Für 82 Prozent der Befragten ist die Akkulaufzeit kaufentscheidend. 69 Prozent achten auf eine schnellere Ladegeschwindigkeit und 59 Prozent auf die Funktion zum drahtlosen Laden. Unter den Einzelfunktionen wollen 66 Prozent ein wasserdichtes Gerät, gefolgt von NFC-Chips (58 Prozent), Fingerabdrucksensor (48 Prozent) und Gesichtserkennung (47 Prozent). Zudem ist 46 Prozent der Befragten 5-G-Kompatibilität wichtig. Neben der Qualität der Geräte spielt für 92 Prozent der Befragten Nachhaltigkeit etwa bei der Produktion eine Rolle.

Trotz der steigender Durchschnittspreise von 519 Euro auf 536 Euro für 2020 würden die Verbraucher lieber weniger Geld für neue Geräte ausgeben: im Durchschnitt sind es 193 Euro. Nur 14 Prozent sind bereit 300 bis 499 Euro für ein Mobiltelefon zu zahlen und nur 5 Prozent wollen 500 Euro und mehr ausgeben.

Daten über Daten über Daten

Parallel zu der Anzahl der Geräte, nimmt auch der Datenverkehr zu. Für 2020 prognostiziert der Bitkom einen Anstieg auf 3,5 Milliarden Gigabyte in den deutschen Mobilfunknetzen – 2019 betrug das Volumen 2,8 Milliarden Gigabyte. 56 Prozent der Handynutzer geben an, dass ihnen das Inklusive-Volumen nicht ausreicht. Dabei haben 35 Prozent einen Vertrag mit 3 Gigabyte Inklusiv-Volumen, 17 Prozent können 5 Gigabyte und 9 Prozent sogar mehr als 5 Gigabyte Inklusiv-Volumen verbrauchen. 5 Prozent surfen unbegrenzt. Nur 14 Prozent der Befragten kommen mit 1 Gigabyte Datenvolumen pro Monat aus.

Immer und überall erreichbar sein

Demzufolge sind auch die Anforderungen an die Netze stark gestiegen. Für 90 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind eine hohe Netzabdeckung sowie für 87 Prozent eine schnelle Surf-Geschwindigkeit wichtig. Gleichzeitig wollen 76 Prozent wenig bezahlen. 41 Prozent achten bei der Netzauswahl auf ein Kombi-Angebot, wie etwa mit Festnetz- beziehungsweise Fernsehanschluss. Dennoch ist die Bereitschaft, für 5G einen Aufpreis zu bezahlen, im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Durchschnittlich wären die Nutzer bereit, 7 Euro mehr im Monat zu zahlen, 2019 waren es noch 5 Euro. 33 Prozent würden sogar zehn bis 20 Euro im Monat zusätzlich für den schnelleren mobilen Internetzugang ausgeben. Dagegen ist jedem Dritten (34 %) 5G kein zusätzliches Geld wert.

Autor: Ann-Marie Struck

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