Künstliche Intelligenz wird weiter Einzug in unseren Arbeitsalltag halten. Wie tiefgreifend Machine Learning & KI unseren Alltag künftig beeinflussen werden, weiß Matthias Zacher, Senior Consulting Manager bei dem Marktforschungsunternehmen IDC.

Ist die vorherrschende Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes berechtigt? Bedeutet KI das Ende menschlicher Arbeit?

Zacher: Nein, das auf keinen Fall. Es werden sicher einige Arbeitsplätze wegfallen, die beispielsweise manuelle Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich oder an der Werkbank, oder Prüftätigkeiten und Kontrollarbeiten im Büro, sowie die Texterstellung im Marketing und klassischen Medien betreffen. Das sind alles Punkte, wo Künstliche Intelligenzen beziehungsweise intelligente Algorithmen stückweise immer mehr spezifische Tätigkeiten übernehmen werden. Es wird sicher eine Verringerung bisheriger, aber auch gleichzeitig neue Tätigkeiten geben, die daraus erwachsen können. Und dieses Spannungsverhältnis gut auszutarieren, ist die große Aufgabe der Unternehmen, aber auch der Gesellschaft, die hier ein Stück weit unterstützen muss.

Vor allem im Bereich „Voice“ kommt KI & ML zur Anwendung. Setzen bereits viele Unternehmen auf beispielsweise Chatbots oder Sprachassistenten? Falls ja, wie entwickelt sich dieser Trend?

Zacher: In sehr vielen Unternehmen hat dieses Thema schon Fuß gefasst. Unterschieden werden muss hier allerdings zwischen Chats, die per Text-Eingabe erfolgen, und reinen Spracheingabesystemen. Chatbots sind schon sehr weit verbreitet. Diese sind auch relativ einfach umzusetzen, da es begrenzte Szenarien gibt, die ein Unternehmen abzubilden muss. Durch Chatbots können Kunden rasch an Informationen kommen, und Unternehmen profitieren, da sie kein Personal einsetzen müssen. Die Spracheingabe ist noch nicht ganz so häufig verbreitet. Zwar sind im Consumer-Bereich Text-basierte Systeme weitestgehend etabliert, auf Unternehmens-Websites sind sie noch nicht vorzufinden. Viele Hersteller arbeiten jedoch aktuell daran, den Austausch per Sprache zu ermöglichen.

Autor: Sarah Böttcher

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