Wie gut funktioniert die Corona-Warn-App? Erste Ergebnisse des digitalen Corona-Trackings und wie Ländergrenzen künftig überbrückt werden könnten.
Virtuelle Corona-Warnungen sollen künftig europaübergreifend verbreitet werden können. Dafür wollen SAP und die Telekom sorgen – mit einer Corona-Warn-Plattform. Wer im europäischen Ausland Kontakt mit einer infizierten Person hatte, blieb bislang darüber im Unklaren, trotz deutscher Corona-App. Die EU-Kommission will das ändern und die beiden Unternehmen beauftragen, eine Plattform zu entwickeln, die alle EU-Corona-Apps vernetzt. Diese soll ihre Nutzer über Ländergrenzen hinweg warnen, wenn sie sich angesteckt haben könnten. Der Auftrag stehe „kurz vor Abschluss“, wie ein Telekom-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am vergangenen Freitag bestätigte.
Funktioniert die Corona-App überhaupt?
Die beiden DAX-Konzerne programmierten bereits die deutsche Corona-Warn-App – technische Stolperfallen inklusive. Diese führten etwa zu unzuverlässigen Warnmeldungen bei Android-Nutzern. Da die Standardeinstellungen betroffener Smartphones die Hintergrundaktivitäten der App automatisch abschalten, warnte die Anwendung nur, wenn der Nutzer sie öffnete. Mit dem neuen Update können die Betroffenen diese Funktion nun aber übergehen, wie der SAP-Vorstand erklärte. Ein ähnliches Problem tritt beim iPhone-Betriebssystem iOS auf. Es verfügt über eine Funktion, die einmal täglich Corona-Informationen vom Server bezieht, jedoch nicht zuverlässig arbeitet. Das Problem liege hier aber am Bug im Betriebssystem von Apple, so Peter Lorenz, Chefentwickler der Deutschen Telekom. Der Fehler ist bei Apple nun bekannt und die Entwickler arbeiten an einer Lösung.
Deutsche Corona-App ist Spitzenreiter
Von großer Beliebtheit zeugen nicht nur die Downloadzahlen der deutschen Corona-App, sondern auch britischer Zuspruch vom Labour-Chef Keir Starmer. Mit über 16 Millionen Downloads wird die deutsche Version hierzulande öfter genutzt, als in allen EU-Ländern zusammen. Dass SAP und Telekom also bereits einen ersten Entwurf für die geplante länderübergreifende Austauschplattform entwickelt haben, scheint der richtige Weg zu sein. Wer es genauer wissen möchte oder die App noch nicht installiert hat: Auf seiner Website stellt das Robert-Koch-Institut Downloadmöglichkeiten und aktuelle Kennzahlen der deutschen Corona-App bereit.
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