Was haben MediaMarktSaturn, der Medizin-Dienstleister Medatixx sowie der US-Broker Robinhood gemeinsam? Alle wurden Opfer von Hackern, die Lösegeld erpressen wollen. In pandemischen Zeiten hat Erpressung Hochkonjunktur.

Die kriminellen Hacker haben Unternehmen und öffentliche Einrichtungen im Visier und drohen oft damit, die Daten von unbeteiligten Kunden zu veröffentlichen. Wie t3n berichtet, erwischte es neben der Elektronikmarktkette MediaMarktSaturn auch den Aktien- und Kryptoanlagen-Broker Robinhood sowie den IT-Dienstleister Medatixx, der jede vierte Arztpraxis in Deutschland mit Software beliefert. 

Die Elektronikmärkte von MediaMarktSaturn wurden besonders hart getroffen: Der Branchenprimus hatte sich eine Erpresser-Software eingefangen, die in wenigen Minuten die Daten von über 3.000 Servern verschlüsselte. Damit wurde das komplette Warenwirtschaftssystem der Gruppe lahmgelegt.  

Nicht nur für Technikprofis und sehr einträglich 

Nach einem unbestätigten Bericht des Onlinemagazins Bleepingcomputer haben die Erpresser mithilfe der Ransomware Hive für die Freigabe der Daten zunächst 240 Millionen US-Dollar Lösegeld verlangt, dann aber ihre Forderung reduziert.  

Ransomware gilt seit Jahren als die gravierendste Bedrohung der Cybersicherheit. Aber trotz ständiger Hinweise der US-Behörden und des Bundesamtes für Sicherheit (BSI) auf die angespannte Sicherheitslage gelingt es den Kriminellen dennoch, ihre Schlagzahl zu erhöhen. Denn viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben ihre IT-Systeme nicht im Griff. Sicherheitsupdates werden gar nicht oder verspätet eingespielt.  

Gleichzeitig müssen die Angreifer keine technischen Experten sein, um Cyberattacken zu starten. Ransomware können sie inzwischen als Service im Netz buchen. Dabei teilen die Angreifer das erpresste Geld mit den Hackern, die die Schadsoftware entwickelt haben. Die Kriminellen profitieren zudem davon, dass Ransomware-Attacken in vielen Staaten nicht entschieden bekämpft werden.  

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