Zum 1. April 2023 hat der Softwareentwickler Microsoft die Preise für Cloud-Produkte um elf Prozent erhöht – und erntet dafür viel Kritik. Das Bundeskartellamt leitet nun ein Verfahren gegen den Konzern ein. Was dahinter steckt.

Cloud-basierte Dienste von Microsoft wie OneDrive, Teams und MS 365 werden immer teurer: Zum 1. April 2023 ließ der Konzern die Preise um ganze elf Prozent steigen. Der Verband Cloud Infrastructure Services Providers in Europe (CISPE) reagierte empört. Laut Francisco Mingorance, dem CISPE-Generalsekretär, besitzt Microsoft so viel Marktmacht, dass Kund:innen keine andere Wahl haben, als die steigenden Preise hinzunehmen und zu zahlen. Wie ein Artikel des Online-Magazins Heise berichtet, wirft Mingorance dem Software-Konzern außerdem vor, mit privaten Absprachen wettbewerbsrechtlichen Untersuchungen auf EU-Ebene zuvorkommen zu wollen.  

Auch Vorstandschefs reagieren empört 

Mittlerweile lösen die Preisanstiege auch unter Vorstandschefs Unmut aus. Berechnungen haben ergeben, dass ein mittelständisches Unternehmen mit einer Milliarde Euro Umsatz anstatt der jährlichen Kosten von 20 Millionen Euro für Microsoft-Produkte zukünftig bis zu 26 Millionen Euro zahlen muss. Die Kundschaft beschreibt das mitunter als „Würgegriff der Software-Giganten“, wie der Artikel berichtet.  

Das Bundeskartellarmt leitete Ende März daher ein Verfahren gegen Microsoft ein. Es soll überprüfen, ob das Unternehmen eine „überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb“ besitzt. In dem Fall könnte die Behörde wettbewerbsgefährdende Verhaltensweisen künftig früher bemerken und verbieten.  

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