Momentan sind virtuelle Währungen wie Bitcoins – die bekannteste unter ihnen – noch eher ein Spekulationsobjekt. Aber nachdem kleinere Initiativen in Berlin oder Wien gestartet sind, bei denen in Läden oder Cafés nur mit Bitcoins gezahlt werden kann, bieten auch größere Firmen wie Microsoft oder der Time-Verlag Bitcoins als Zahlungsmöglichkeit an. Sogar Bitcoin-Geldautomaten lassen sich…

Es gibt jedoch jede Menge Fragezeichen im Umgang mit Bitcoins. Sie werden als Rechnungseinheit und nicht als Geld oder eGeld eingeordnet, so dass sie steuerlich wie immaterielle Vermögensgegenstände behandelt werden. Bei Privatpersonen greift somit §23 EStG, bei Unternehmen sind Veräußerungsgewinne einkommensteuer-, gewerbesteuer- und körperschaftssteuerpflichtig – unabhängig von der Jahresfrist. Fraglich ist aktuell, ob auch die Umsatzsteuer greift, was zu einer Doppelbesteuerung führen kann. Seit 2014 läuft diesbezüglich ein Klageverfahren beim europäischen Gerichtshof. Das Bundesfinanzministerium hat sich bereits vor der Klage für eine Besteuerung ausgesprochen.

Riskante Bitcoins

Die Vorteile virtueller Währungen wie die günstige Alternative zu Banken vor allem bei grenzüberschreitenden Transaktionen, die Nicht-Regulierung durch einen Staat und die Anonymität der Zahlungen, bergen gleichzeitig auch die größten Risiken. Das bekannteste Beispiel dürfte das Portal Silk Road sein: Dabei wurden illegale Geschäfte mit Bitcoins beglichen. Zudem sorgen Hackerangriffe auf Bitcoin-Börsen und die hohe Volatilität für großes Misstrauen bzw. Skepsis. Um dem entgegen zu wirken bestehen Überlegungen, Bitcoin-Börsen zu regulieren oder über internationale Gremien zu zertifizieren. Damit wäre jedoch die Intention des Bitcoin-Konzepts von Satoshi Nakamoto, von dem man bis heute nicht weiß, ob es sich um eine reale Person oder ein Pseudonym handelt, nicht mehr gegeben.

Wie funktionieren Bitcoin-Mining und Transaktionen mit Bitcoins:

Frank Rieger ist Leiter Political Relations bei DATEV. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg startete er bei DATEV im Produktmanagement Rechnungswesen und verantwortete eine Vielzahl von Fragestellungen rund um die DATEV-Unternehmenslösungen. Aktuelle Schwerpunkte sind die Zusammenarbeit mit Banken und der Aufbau des Geschäftsfeldes „Beratung von Unternehmensgründern“

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