Das Klinikum hat zusammen mit dem Betreiber Vivantes eine digitale Behandlungsakte für gemeinsam behandelte Patienten eingeführt.

Unterlagen wie Arztbriefe, Röntgenbefunde oder Laborwerte lassen sich künftig direkt elektronisch zwischen den Kliniken der Betreiber Charité und Vivantes austauschen. Die Informationen könnten so unmittelbar in Diagnose und Therapie einbezogen werden, teilen die Unternehmen laut dem Onlinemagazin CIO mit. Sie sehen darin einen entscheidenden Schritt zur Steigerung der Behandlungsqualität. In einer Pilotphase könnten Mitarbeiter der jeweiligen Kliniken Behandlungsdaten wie Befundberichte, Arztbriefe, Laborergebnisse und Medikationspläne im jeweils erforderlichen Umfang und „unter Sicherstellung der Datenschutzanforderungen“ digital einsehen.  

Ziel sei es unter anderem, überflüssige Doppeluntersuchungen und langwierige Dokumentanforderungen zu vermeiden. Zudem soll die Wartezeit in den Krankenhäusern für Patienten verkürzt werden. Voraussetzung, um Daten digital auszutauschen, ist den Klinikbetreibern zufolge das ausdrückliche schriftliche Einverständnis der Patienten, das zunächst für drei Jahre gelte und jederzeit widerrufbar sei. 

Corona als Antreiber 

„Gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Vernetzung ist und wie wesentlich es ist, ad hoc auf Ergebnisberichte und Behandlungsdokumente digital zugreifen zu können, auch wenn sie in anderen Einrichtungen erhoben wurden“, erklärte Charité-Vorstandschef Heyo K. Kroemer dazu. So könne für die Patienten schrittweise eine übergreifende, digital vernetzte und damit auch zukunftsorientierte Versorgung in der Hauptstadt entstehen. 

Die neue IT-Infrastruktur nutzen zunächst die Klinken für Orthopädie/ Traumatologie, Neurochirurgie und die Onkologie der Charité sowie die Klinik für Geriatrie des Vivantes Klinikums im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Seit dem Start der Pilotphase Mitte März 2021 sei die Zahl der Patienten kontinuierlich gestiegen, die in den digitalen Datenaustausch einwilligen. Nachdem das Projekt evaluiert ist, wollen sie weitere Klinikbereiche in die Infrastruktur einbinden. Das Beratungsunternehmen eHealth.Business sowie die IT-Dienstleister März und Nexus Marabu halfen bei der Infrastruktur für die digitale Behandlungsakte. 

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