Die große Lücke zwischen Forschung und Wirtschaft schließen: Das ist Aufgabe des neuen Forschungszentrums Cybersicherheit, das jetzt in Darmstadt die Arbeit aufgenommen hat. Deutschland hat beim Thema Cybersicherheit noch Nachholbedarf.

Hackerangriffe auf neuralgische Punkte in der Wirtschaft können nicht nur massive Schäden und Kosten verursachen, sondern stellen eine grundsätzliche Gefahr für eine Volkswirtschaft dar. IT-Sicherheitsberater bemängeln unter anderem, dass Sicherheit in den letzten Jahren kaum bis gar keine Rolle spielten.

Doch die Zahlen sollten aufschrecken: In Deutschland werden rund 60.000 Attacken registriert – pro Minute! Nach Aussage des IT-Sicherheitsberaters Benjamin Kunz Mejiri geht es den Angreifern in erster Linie um finanzielle Mittel, um Gelder zu erpressen. Jetzt reagiert die Politik: Als Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft mit Beteiligung der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt nimmt jetzt das „Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE“ die Arbeit auf.

Angewandte Cyber-Sicherheitsforschung

Experten des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT und des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD entwickeln gemeinsam mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt unter dem Dach des größten Forschungszentrums für angewandte Cyber-Sicherheitsforschung ATHENE Lösungen für mehr digitale Sicherheit.

Anlässlich ihres Besuchs am neuen Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE erhielten Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn Einblicke in ausgewählte Forschungsergebnisse der europaweit größten Forschungseinrichtung für angewandte Cybersicherheit.

Deutschland hinkt bei Cybersicherheit hinterher

„Cybersicherheit ist ein Grundpfeiler der Digitalisierung. Ohne sie kann die digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelingen“, sagt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

Doch Staaten wie Israel sind weiter: Hier wurde erst im April ein Cybersecurity-Cluster mithilfe des israelischen Militärs ins Leben gerufen. Mit dabei sind auch deutsche Unternehmen.

Das Kooperationsmodell in ATHENE sieht neben der Mitwirkung der Hochschulen in einer Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft agil initiierbare Forschungsvorhaben vor, die es beispielsweise ermöglichen, schnell auf neue Typen von Schwachstellen oder Angriffen zu reagieren. Bund und Land planen die Förderung für ATHENE von aktuell 12,5 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 37 Mio. Euro im Jahr 2026 auszubauen.

Autor: Hendrik Härter

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