Wie der Digitalverband Bitkom im Rahmen seines Smart-City-Atlas berichtet, haben mittlerweile 50 deutsche Städte Smart-City-Initiativen gestartet. Wichtigste Themen sind dabei Verwaltung, Mobilität, Energie und Umwelt.

Voraussetzung für die Aufnahme in den Smart-City-Atlas war, dass die betreffende Kommune eine integrierte Digitalstrategie entwickelt, eine ressortübergreifende Organisationseinheit geschaffen hat oder ein lokales Partnernetzwerk für die Digitalisierung etabliert wurde. Die 50 untersuchten Städte befinden sich jeweils in unterschiedlichen Phasen: 19 haben bereits eine Digitale Agenda entwickelt, weitere 29 sind gerade dabei. Als wichtigste Themenfelder gelten die Digitalisierung von Verwaltung (98 Prozent), Mobilität (92 Prozent) sowie Energie und Umwelt (86 Prozent). Leuchtturmprojekte sind vor allem in Verwaltung (74 Prozent), Mobilität (60 Prozent) und Datenplattformen (36 Prozent) zu finden.

Bundesweite Verteilung

Der Atlas listet nicht nur Metropolen wie Hamburg, München oder Leipzig, sondern enthält auch mittelgroße Städte wie Bad Hersfeld, Coburg oder Lemgo. Insgesamt verteilen sich die Städte auf das gesamte Bundesgebiet. Am häufigsten vertreten sind Nordrhein-Westfalen mit 15 und Baden-Württemberg mit acht Kommunen. In beiden Bundesländern existieren spezifische Programme zur Förderung der Digitalisierung. „Regionale Förderprogramme und Wettbewerbe wie ,Digitale Stadt? waren die Initialzündung für viele Smart-City-Initiativen in Deutschland. Die breite lokale Unterstützung und die große öffentliche Aufmerksamkeit haben viel Schwung und Begeisterung in die Städte gebracht“, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg. Ein Beispiel dafür ist Darmstadt: Die 160.000-Einwohner-Stadt entwickelt unter anderem ein intelligentes Ampelsystem und eine übergreifende Datenplattform zur Visualisierung und Vernetzung unterschiedlicher Fachgebiete.

Herausforderungen und Empfehlungen

Als größte Hürden auf dem Weg zur Smart City werden die digitale Teilhabe, die Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter und der Umgang mit Datenschutz, Datensicherheit und IT-Security gesehen. Im Rahmen des Smart-City-Atlas wurden einige Experten befragt, die dazu einige Handlungsempfehlungen aussprachen: So sollte beispielsweise die Digitalisierung zur Chefsache erklärt und ein möglichst schlanker Strategieprozess etabliert werden. Zudem gilt es, eine zentrale Organisation zur Koordination, Initiierung und Kommunikation der Maßnahmen einzurichten. Alle relevanten Akteure vor Ort, Mitarbeiter und Bürger sollten gleichermaßen in das Projekt einbezogen werden. Die Experten raten außerdem zu einem überregionalen Erfahrungsaustausch sowie zum Start der Digitalisierung in kleinen Projekten, in deren Rahmen Einzelmaßnahmen schnell und agil umsetzbar sind.

Autor: Martin Hensel

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