Es sind manchmal die kleinen Dinge, die den (Arbeits)Alltag erleichtern- wie eine nützliche App. Wir haben uns auf dem Markt der Automatisierungsapps umgeschaut und stellen zwölf aktuelle Apps vor.

Eine App fürs Haushaltsbuch, eine für die neusten Nachrichten, eine zum Kalorien zählen und eine Wetter-App: Sie sind nützliche kleine Alltagshelfer, Apps, die vieles einfacher machen können. Aber nicht nur daheim im Alltag – auch auf der Arbeit können sie weiterhelfen. Es gibt Apps, die die Arbeitszeit besser einteilen, Apps, mit denen man To-Do-Listen verwaltet oder Apps, um produktiver zu arbeiten.

In der Arbeitswelt können Apps aber noch viel mehr sein: Sie bieten neue Geschäftsmodelle oder geben Unternehmen die Chance, in die Digitalisierung einzusteigen. Wir haben uns aktuelle Apps aus dem Automatisierungsumfeld näher angeschaut und stellen in diesem Beitrag zwölf Apps vor, die dabei helfen, den Automatisierungsalltag zu vereinfachen. Alle Apps im Überblick:

Smartblue-App (Endress+Hauser): Praktisch für Geräte an schwer zugänglichen oder gefährlichen Stellen: Mit der Smartblue-App können Mitarbeiter Geräte von Endress+Hauser in einem Umkreis von 20 Metern in Betrieb nehmen und warten. Die App funktioniert mit Bluetooth, es ist kein separater Treiber notwendig. Die Daten sind transformiert und verschlüsselt – das System ist geprüft durch das Fraunhofer-Institut AISEC.

Installed Base Manager (Sick): Für ein einfaches digitales Abbild aller Assets bietet Sick die App „Installed Base Manager“ an. Die App ermöglicht eine digitale Inventur der gesamten Fertigung. Jeder Nutzer kann die Assets in der Fertigung selbst und vor Ort erfassen. Der Nutzer kann herstellerunabhängig Geräte hinzufügen, sie hierarchisch ordnen und mit Foto und GPS-Position ergänzen.

Whats Down (Makrolog): Über einen zuvor angebrachtee QR-Code kann der Nutzer über die App „Whats Down“ Informationen zu einem beliebigen Gerät abrufen. Dazu können entweder QR-Codes als Aufkleber oder dynamisch erzeugte QR-Codes genutzt werden. Sobald ein Gerät in der App als Objekt angelegt wurde, können über den QR-Code zugeordnete Dokumente aufgerufen oder Störungen mit Nachricht und angehängten Fotos gemeldet werden, die dem Gerät eindeutig zugeordnet sind. Der Anwender selbst, der den konfigurierten QR-Code nutzen möchte, muss dazu keine App installieren. Nur zum Konfigurieren und Verwalten der QR-Codes wird die App benötigt. Mit der App erhält der Maschinenbetreuer dann Benachrichtigungen und kann Störungsmeldungen einfach bearbeiten und quittieren – auch im Team.

Combitac-Konfigurator (Stäubli Electrical Connectors): Der Steckverbinder-Hersteller Stäubli bietet ein modulares Steckverbindersystem an – mit dem Combitac-Konfigurator können Anwender modulare Steckverbinder aus Standard-Komponenten konfigurieren. Der Konfigurator funktioniert als Webapplikation. Die Benutzerführung soll so intuitiv sein, dass Anwender keine großen Produktvorkenntnisse benötigen. Die App zeigt die Konfiguration in einer 3D-Animation mit den dazugehörigen Maßen an. Fehlerkombinationen versucht das System automatisch auszuschließen. Beim automation app award landete der Konfigurator auf dem dritten Platz.

ASM Factory Chat (ASM Assembly Systems): Die App „ASM Factory Chat“ funktioniert wie ein Chat – Mitarbeiter kommunizieren untereinander privat oder in Gruppen. Gleichzeitig können auch Maschinen mitreden: So wird das Team in der App von den Maschinen aktiv über Störungsmeldungen, anstehende Wartungen oder andere Assist-Anforderungen der Maschinen informiert. Mit dem Chat lassen sich Nachrichten zu Wartung, technischen Störungen, erforderlichen Eingriffen oder anderen Vorkommnissen an jeder Maschine für alle Mitarbeiter nachvollziehen. Über die Timeline der Maschine sieht der Anwender alle Vorkommnisse ein, im Profil hinterlegt er Dokumente, Videos, Wartungsanleitungen und mehr.

Digitaler Assistent (Connectavo): Das Start-up Connectavo hat einen Digitalen Assistenten als App entwickelt. Zum einen hilft der Digitale Assistent bei der Problemdiagnose und der Lösungsfindung. Die Funktion des „Connectavo Guide“ unterstützt den Anwender proaktiv und gibt aus den textbasierten Informationen Lösungsvorschläge für die Diagnose, Lösung und Instandsetzung. Detaillierte Anleitungen geben zudem auch Mitarbeitern mit wenig Erfahrung die Möglichkeit, komplexe Probleme zu lösen. Die hinterlegten Dokumente können als Datenbank für das Wissen dienen, das oft nur in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden ist. Der Digitale Assistent wurde beim automation app award mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Livedok (Rösberg): Mit der App „Livedok“ haben Anwender an allen Einsatzorten eine gültige und aktuelle Dokumentation, die alle Ergebnisse von Prüfungen und Änderungen belegt. Da es sich um eine Web-Applikation handelt, muss der Anwender keine Software installieren. Die App ermöglicht eine durchgängige digitale Dokumentation, auch im Ex-Bereich. Das Tool überträgt vor Ort gemachte Änderungen direkt an einen zentralen Server. Dort stehen die aktuellen Informationen allen Anwendern zur Verfügung.

Oculavis Share (Oculavis): Um den Maschinenbauer bei der Wartung, Instandhaltung und Reparatur zu unterstützen, ohne dass Experten anreisen müssen, setzt die App „Oculavis Share“ auf AR-Anwendungen und Videocall. Mithilfe einer Augmented-Reality-Brille, die der Anwender vor Ort aufsetzt, kann ein zugeschalteter Experte durch die Augen des Anwenders bei Problemen helfen und gezielt Lösungen finden. Weiterhin kann der Anwender vor Ort per QR-Code die relevanten Maschineninformationen abrufen und mit dem Experten teilen. Auch verfügt Oculavis Share über eine Dokumentationsmöglichkeit. Von dem neuen Servicemodell sollen damit beide Seiten profitieren: Der Maschinenbauer spart sich Reisekosten und der Anwender profitiert von schnellerem Service. Oculavis Share wurde mit dem ersten Platz des automation app awards ausgezeichnet.

Track Predict (Senzoro): Mit der App „Track Predict“ können Nutzer mit einem Smartphone Maschinen überwachen – dazu muss das Smartphone lediglich auf die Maschine gelegt werden. Die App nutzt die Sensordaten, die das Smartphone auslesen kann, z. B. Vibrationen oder Schall, und berechnet damit den Maschinenstatus. Die Daten können dann in einem cloud-basierten Dashboard beobachtet und analysiert werden.

Digital Service Assistant (Bosch Rexroth): Mit der App „Digital Service Assistant“ kann der Instandhalter über ein Smartphone direkt im Produktionsumfeld auf die Komponenten der Maschine zugreifen und je nach Bedarf die Dokumentation einsehen, Ersatzteile bestellen, den Service kontaktieren oder Reparaturen beauftragen.

Eco App Smart Docu (Glaub Solution GmbH): Die „Eco App Smart Docu“ hilft, bei der Anlagendokumentation nicht den Überblick zu verlieren und immer alles griffbereit zu haben. Mit der App, die auf einem Tablet betrieben werden kann, scannt der Anwender einen am Gerät befindlichen QR-Code. Damit gelangt er direkt zu den richtigen Dokumenten, wie elektrische und mechanische Zeichnungen, Stücklisten, Wartungspläne oder Betriebsanleitung. Eine Toolbar sorgt dafür, dass die Dokumente einfach durchblättert werden können. Stücklisten aus mechanischen und elektrischen Zeichnungen können zur weiteren Bearbeitung exportiert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Dokumentationen an andere Apps weiterzuleiten, um zum Beispiel als Mail verschickt oder ausgedruckt zu werden.

Inverter-App (Kostal Industrie Elektrik): Die „Inverter-App“ unterstützt Nutzer bei der kabellosen Inbetriebnahme und Diagnose der Antriebsregler von Inveor. Die Inverter-App soll über eine intuitive Bedienung die Inbetriebnahme und Diagnose im Betrieb für den Nutzer deutlich vereinfachen. Die App richtet sich an Endnutzer und Fachleute – so sollen auch unerfahrene Anwender die Möglichkeit haben, den Antriebsregler in komplexen Applikationen einfach zu parametrieren und zu integrieren. Gleichzeitig gibt es einen passwortgeschützten Experten-Modus, in dem komplexe Parametrierungen vorgenommen werden können.

Autor: Katharina Juschkat

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