Abschlussprüfung Branchenbenchmarks - 30. Oktober 2014

Wirtschaftlich heißt risikoorientiert prüfen

Um Risiken zu erkennen, braucht der Abschlussprüfer Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit, das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld sowie zur Branche des zu prüfenden Unternehmens (vgl. IDW PS 230). Besonders bei der Beurteilung des wirtschaftlichen Umfelds unterstützt das Zusatzmodul Abschlussprüfung Branchenbenchmarks.

Das Zusatzmodul Abschlussprüfung Branchenbenchmarks bietet die Möglichkeit,

  • Branchen hinsichtlich ihrer Risikostruktur differenziert zu beurteilen,
  • durch die integrierte Bilanzratingfunktion ein Unternehmen hinsichtlich seiner Bestandsfestigkeit oder Ausfallwahrscheinlichkeit zu beurteilen,
  • aussagekräftige Prüfungsnachweise inklusive Dokumentation zu erlangen.

Wirtschaftliches Umfeld und Branche

Mit Abschlussprüfung Branchenbenchmarks wird die individuelle Unternehmenssituation im Branchenkontext anhand klassischer Kennzahlen und Rating­kenn­zahlen differenziert betrachtet. Schon in der Phase der Auftragsannahme oder Prüfungsplanung lässt sich im Rahmen von analytischen Prüfungs­hand­lungen abschätzen, ob es sich um eine Risikobranche handelt oder ob es Schwachpunkte im Geschäftsmodell gibt. Mit den Kennzahlen zu Rendite, Aufwand, Lager­reich­weite und Zah­lungs­zielen über alle Unter­nehmen der Branche hinweg können die Kenn­zahlen des Unter­nehmens im Vergleich zu den Kenn­zahlen der Besten seiner Branche differenziert analysiert werden. In der nachfolgenden Risiko­ana­lyse können Risiko­prüf­felder schneller identi­fi­ziert und der risiko­orien­tierte Prü­fungs­ansatz konsequenter angewandt werden.

Über die Standards IDW PS 270 und ISA 570 ist die Pflicht zur Dokumentation der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (Going Concern) im Rahmen der Abschlussprüfung verankert.

Abschlussprüfung Branchen-Benchmarks unterstützt mit einem eigens entwickelten Bilanzrating, das die Branchen nach den jeweiligen Ausfallquoten und Kennzahlen differenziert betrachtet. So kann der Abschlussprüfer seine Aussagen zur Unternehmensfortführung innerhalb des Prü­fungs­pro­zes­ses belegen und doku­men­tie­ren.
Eine genaue Analyse des Unternehmensumfeldes und der Entwicklung der Branche für Analyse- und Prüfungszwecke ist über einen Zeitraum von drei Jahren möglich. Die Ratingnote lässt sich auf den Skalen der Kreditinstitute und Ratingagenturen abbilden.
Mithilfe der „Checkliste Zusatzangaben Bilanzrating“ und dem Dokument „Branchenvergleich und Benchmarks mit Grafiken“ werden alle für das Bilanzrating relevanten Informationen festgehalten und erläutert. Sie können also sicher sein, dass alle Angaben vollständig geprüft und doku­men­tiert wurden.
Die Vorteile für die Kanzlei und die Mitarbeiter: Sie fällen ein objektives Gesamturteil, die Prüfungen lassen sich schneller und sicherer durchführen, Sie verfügen über ein Instrument zur Risikofrüherkennung, indem Sie potenzielle Unregelmäßigkeiten aufdecken, und Sie reduzieren Ihr Haftungsrisiko.

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Das große Messen“.