Anfang Januar hat die Finanzverwaltung das Verfahren zur sogenannten Vorausgefüllten Steuererklärung (VaSt) freigegeben. Das war uns Anlass genug, dem Thema einen Schwerpunkt bei „DATEV verbindet“ zu widmen, der sich vor allem mit den Fragen zur Vollmachtsdatenbank beschäftigt hat. Denn genau dort können Sie als Berater über Ihre jeweilige Steuerberaterkammer Vollmachten Ihrer Mandanten elektronisch eingeben und…
eGovernment und Vollmachtsdatenbank
Wir wollten in unserem Schwerpunktthema nicht nur einige grundsätzliche Informationen zur Vollmachtsdatenbank (VDB) und zur Vorausgefüllten Steuererklärung (VaSt) liefern, sondern ein wenig ins Detail gehen: Wie sprechen Sie zum Beispiel Ihre Mandanten auf das Thema an? Welche Vollmachten benötigen Sie und wo bekommen Sie die erforderlichen Formulare? Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Welche technischen Hürden gilt es zu nehmen? Um diese und weitere Fragen zu klären, standen uns drei Experten zur Verfügung:
- Dr. Jörg Beier arbeitet seit 1992 bei der DATEV eG. Er leitet das Produktmanagement und den Service für die Geschäftsbereiche Steuern und Wirtschaftsberatung und war beim Thema „Vollmachtsdatenbank“ von Anfang an dabei. Seine Meinung: „ein absolut spannendes Thema für alle Beteiligten, aber vor allem für den Berufsstand …“
- Stefan Ebert ist seit 17 Jahren bei DATEV und leitet seit April letzten Jahres die Abteilung Querschnittsprojekte Steuern. Seit diesem Zeitpunkt ist er auch mit der Vollmachtsdatenbank beschäftigt und im Service und Produktmanagement dafür verantwortlich.
- Steuerberater Tobias Bergbauer ist ein Pilotanwender, der uns im Hinblick auf die technische und organisatorische Umsetzung eine Reihe praxisrelevanter Hinweise geben konnte.
Vollmachtsdatenbank bereits gestartet
Nicht allen war klar, dass die Vollmachtsdatenbank bereits zur Verfügung steht: erreichbar über die Homepage der jeweiligen Steuerberaterkammer. Für kleinere Irritationen sorgte auch die Frage, wie man eigentlich den Zugriff auf die Vollmachtsdatenbank bekommt. Dr. Jörg Beier hierzu: „Um die VDB nutzen zu können, benötigt man einen Zugang in Form eines Kammermitgliedsausweises oder einer DATEV SmartCard für Berufsträger“. Und Stefan Ebert stellte klar: „Die Kammer registriert Sie nicht für die Nutzung der Vollmachtsdatenbank, Sie müssen sich selbst für die Nutzung registrieren. Den Aufruf zu dieser ‚Registrierung‘ finden Sie auf der Homepage Ihrer Steuerberaterkammer. Die Kammer selbst übernimmt die Eintragung Ihrer Karte in das Berufsregister.“
Spätestens an diesem Punkte war mir klar, dass dies alles durchaus eine knifflige Angelegenheit werden kann und der Teufel wohl zuweilen im Detail steckt. Die meisten offenen Fragen konnten allerdings geklärt werden und Tobias Bergbauer hat in seinem Beitrag von der Pilotphase und den Problemen berichtet, die während der Pilotierung auftauchten. Interessant sei auch der Hinweis gewesen, so Moderator Kai Ingo-Ziegler in seinem Resümee, „dass, zumindest derzeit noch, mehrere Vollmachten beim Mandanten (für Steuerkonto online, VDB usw.) angefordert werden müssen“. Dies liegt wohl daran, dass unter dem Überbegriff eGovernment mehrere Projekte entwickelt wurden, die zunächst einzeln zum Laufen gebracht werden, „bevor dann eine Vernetzung untereinander folgt.“ Mit diesen Worten fasste er die Diskussion zusammen und lud die Community zum weiteren Austausch zum Thema ein. Dem kann ich mich nur anschließen: Lesen Sie die gesamte Diskussion hier nach, ich bin mir sicher, es wird auch für Sie etwas Neues dabei sein. Außerdem haben wir auf unserer Homepage eine Seite zur Vollmachtsdatenbank für Sie bereitgestellt. Dort finden Sie alle relevanten Infos und Links zum Thema.
Mehr Informationen zur Vorausgefüllten Steuererklärung gibt es auch aktuell im DATEV magazin hier und hier.