Kinder haben ja die unterschiedlichsten Wunschberufe. Sie wollen Tänzerin, Schauspielerin, Starkoch oder zumindest Fußballprofi werden. Diese Berufe strahlen eben einen gewissen Glanz aus, versprechen Reichtum, Anerkennung und kreative Freiheit. Die Kinder idealisieren gewisse Traumberufe, weil sie nicht sehen, wie viel harte Arbeit und Verzicht die Realität bereithält. Ich wollte meinem Nachwuchs natürlich keine Steine in den…
Die Berufswahl ist eine schwierige und manchmal auch schwerwiegende Entscheidung. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hat weniger als ein Drittel der Schüler eine klare Vorstellung davon, was sie beruflich machen wollen. Und aus Erfahrung kann ich sagen, in den meisten Fällen landet man ganz woanders als erwartet. So wie die Tochter meiner Bekannten. Ich kenne sie schon seit sie als Kind bei uns durch den Rasensprenger hüpfte. Und bewegungsfreudig ist sie auch heute noch.
Wie werde ich Steuerberaterin?
Nach zehn Jahren Berufserfahrung als Tänzerin und notwendiger Angestelltentätigkeit in diversen Firmen fragte sie ihre Mutter kürzlich völlig überraschend: „Wie werde ich Steuerberaterin? Dann kann ich sorgenfrei tanzen.“ Es geht ihr darum, sinnstiftende Arbeit und eine weitgehend sichere Karriereoption miteinander zu vereinen. Jetzt ist sie also mit ihrer bereits gesammelten Erfahrung auf der Suche nach einer Tätigkeit, bei der kein frühzeitiger körperlicher Verschleiß droht. Gleichzeitig möchte sie einen Beruf mit Expertenstatus, der auch nach oben noch Sprossen auf der Karriereleiter hat.
„Das hätte sie auch einfacher haben können“, dachte ich mir. Aber wie hätten wir ihr damals mitgeben können, dass Steuerberatung nicht langweilig ist? Das hätte sie uns damals wahrscheinlich nicht geglaubt, sondern sie musste es selbst für sich entdecken. Man muss seine Kinder eben eigene Entscheidungen treffen lassen, und wenn sie dann einen Weg einschlagen, den man als Eltern gut heißen kann, dann hat man wohl nicht alles falsch gemacht.
Den besten Nachwuchs gewinnen
Vom Mangel an Fachkräften und „War of Talents“ liest man ja heute überall. Neben den Folgen für die gesamte Wirtschaft spüren das natürlich auch und gerade die kleineren Unternehmen und Kanzleien. Ohne ausreichend qualifizierten Nachwuchs kann die Kanzlei nicht wachsen oder ausscheidendes Personal ersetzen. Damit die berufliche Laufbahn keine Umwege enthält, brauchen die Arbeitnehmer von morgen bereits heute die nötigen Informationen, um sich für den richtigen Beruf entscheiden zu können. Wie Steuerberater den besten Nachwuchs jetzt für sich gewinnen, was für Studierende ausschlaggebend ist und wie die Begeisterung bei kaufmännisch oder mathematisch talentierten Jugendlichen für die Steuerberatung geweckt wird, lesen Sie im DATEV magazin 08 / 15.
Über die Autorin:
Franziska Steiger ist Dipl.Kfm (Univ.). Nach Tätigkeiten im Controlling und Gesundheitswesen wechselte sie 1994 zu DATEV. Bis 2014 betreute sie Themen rund um Innovation und beschäftigte sich mit Personalentwicklung, der Aus- und Weiterbildung und arbeitet jetzt in der Image-Kommunikation.