Geld interessiert alle. Doch Bargeld langweilt inzwischen viele Verbraucher. Zu beobachten ist dies derzeit in Schweden, wo man vielerorts gar nicht mehr Bar bezahlen kann. Wenn nicht mit Karte, dann eben mit der Smartphone-App Swish: Nummer des Empfängers eingeben, Betrag nennen und fertig ist der Einkauf. 90 Prozent der Schweden zwischen 18 und 24 Jahren…
Bei unserer XING-Gruppe „DATEV verbindet“ stand vor einiger Zeit die Überlegung im Raum, ob eine bargeldlose Gesellschaft notwendigerweise auch weniger unter Steuerhinterziehung zu leiden hätte.
Unter Steuerberatern scheint bei dieser Diskussion zumindest weitgehend Einigkeit zu herrschen. Niemand glaubt ernsthaft daran, dass die Steuerhinterziehung an das Bargeld gekoppelt ist. So sei inzwischen „durch die Blockchain-Technologie eine anonyme Geldübertragung schon jetzt völlig ohne Banken und Bargeld möglich“ meint ein Diskussionsteilnehmer. Auch Wolfram Jaschke, einer der Moderatoren der Gruppe ist überzeugt: „Der Kleinkriminalität würde es sicher schwerer gemacht werden, aber im großen Stil würde es wohl ähnlich weitergehen wie heute schon.“ Also erst mal kein Allheilmittel gegen Steuerhinterziehung. Auch wenn es natürlich in manchen Bereichen schwieriger werden wird, Geld einfach verschwinden zu lassen, wenn es keines mehr gibt.
Ein bargeldloser Zahlungsverkehr hat natürlich großen Charme: Niemand bräuchte mehr sein Kleingeld in riesigen Flaschen zu sammeln und beim Eisverkäufer um die Ecke könnte man endlich auch mit dem Smartphone bezahlen. Zudem würde „niemand mehr wegen 10 oder 20 Euro überfallen werden“, wie ein Diskussionsteilnehmer im Thread bei XING anmerkt. In Deutschland ist derzeit zumindest noch nicht absehbar, wie eine technische Lösung jenseits der EC-Karte aussehen könnte. In Schweden haben Banken gemeinsam die App Swish entwickelt, die sich dort großer Beliebtheit erfreut. So weit sind wir hier noch nicht. Ein Diskussionsteilnehmer will auch nicht glauben, dass dies hier jemals geschieht. Weil wir Deutschen so sehr am Bargeld hängen, „wird es nicht abgeschafft, kein Politiker würde diesen Satz je aussprechen.“