Kanzleientwicklung - 20. September 2017

Size matters

Wären Kanzleien Autos, Wissen wäre ihr Benzin. Know-how muss aufgebaut und verwaltet werden, die Technik sollte auf dem aktuellen Stand sein. Kanzleien müssen sich entwickeln, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Das war vor der Digitalisierung so und gilt auch heute noch.  In der XING-Gruppe „DATEV verbindet“ diskutierten die Teilnehmer kürzlich die Frage, ob…

Sven Ott ist Steuerberater und Moderator der Gruppe. Er arbeitet in einer großen Kanzlei. „Hier leistet man sich den Luxus, dass zwei Angestellte sich um die Entwicklung des Unternehmens kümmern“, so Ott in seinem einleitenden Beitrag zur Diskussion. Dies betreffe auch die Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Kanzlei. „Ohne diesen Luxus (…) wäre der Zug im Sinn der Kanzleientwicklung auch sehr schnell abgefahren“, so Ott weiter.

Qualität entscheidet

Die vielen Stimmen von Inhabern kleinerer Kanzleien, die im Laufe der Diskussion laut werden, scheinen ihm Recht zu geben. Diese haben oft Schwierigkeiten sich neben dem aufreibenden Tagesgeschäft auch noch darum zu kümmern, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen, deren Aus, -und Weiterbildung zu organisieren oder die Werbung für die Kanzlei zu betreiben. Von den Tätigkeiten, die durch die Digitalisierung hinzukommen ganz zu schweigen. Steuerberater, die in einem solchen Umfeld arbeiten, müssen oft zusätzlich IT-Spezialisten sein. Die Herausforderungen für kleinere Kanzleien seien schon heftig, meint eine Diskussionsteilnehmerin und sieht den Trend eindeutig zu Sozietäten gehen. Schuld sei dabei auch die Ausbildung der Berater, bei der etwa die Themen Personal oder EDV kein Schwerpunkt seien.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand, wenn eine große Kanzlei Mitarbeiter für innovative Weiterentwicklung freistellen kann. Es ist aber auch so, dass große Einheiten schwerfälliger sind. Man braucht sich nur vorzustellen, wie lange es dauert einen großen Tanker zu bremsen oder ihm eine andere Richtung zu geben. Dementsprechend gibt es auch die Stimmen in der Diskussion, die kleine Kanzleien klar im Vorteil sehen, da diese schneller reagieren können und kürzere Entscheidungswege haben. Ein spannendes Thema mit vielen Facetten, das in unserer XING-Gruppe auch gerne weiter diskutiert werden kann. Und vielleicht ist es ja so, dass die Größe doch nicht so entscheidend ist, denn „die Qualität des Steuerberaters zeigt sich im Wissen.“

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Dietmar Zeilinger

Redaktion DATEV magazin

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