- 15. August 2013

Kanzlei zu verkaufen

Wer eine Kanzlei kaufen oder verkaufen will, muss vor allem eines: planen. Und das möglichst frühzeitig. Das ist die Botschaft, die ich der  Diskussion zum Thema „Kanzleiübernahme / Kanzleinachfolge“ in der XING-Gruppe „DATEV verbindet“ entnommen habe. In der Planungsphase müssen alle möglichen Parameter genau analysiert werden, um Kauf oder Verkauf zum Erfolg zu führen. Das…

KanzleinachfolgeDie Diskussion wurde vorbereitet und moderiert von den Gruppenmoderatoren Sabine Wirsching, Christine Wilking und Kai-Ingo Ziegler und begleitet von den DATEV-Experten Markus Meister und Rainer Manneschmidt.

Die rund 40 Beiträge zur Diskussion aus der Community und die vielen Seitenaufrufe des Threads haben gezeigt, dass in der Gruppe Interesse am Thema Nachfolgeplanung oder Erwerbsplanung besteht. Wie immer, lesen Sie die Diskussion am besten selbst, um sich ein vollständiges Bild zu verschaffen. Für diejenigen, die dafür nicht die Zeit haben, hat Kai-Ingo Ziegler die Diskussion in einem Beitrag zusammengefasst. Im wesentlichen waren das die folgenden Punkte:

  • Es ist nie zu früh, über eine Kanzleinachfolge nachzudenken. Je früher Sie sich mit dem Thema beschäftigen, desto besser wird das Ergebnis sein.
  • Die Kanzleinachfolge ist auch Teil eines Notfallplans (Zum Thema Notfallplan gab es bereits eine Diskussion in der Gruppe). Tod, Krankheit oder andere persönlich prägende Familienereignisse können ein Grund dafür sein, dass eine Nachfolge früher als ’normal‘ ansteht.
  • Ein schleichender Abschied aus dem Berufsleben, bei dem die Inhaber nichts mehr in die Praxis und die Mitarbeiter investieren, ist auf keinen Fall hilfreich. Weder für den Inhaber noch für einen potenziellen Erwerber.
  • Eine Kanzlei hat in der Regel die Mandanten, die zu ihr passen. Daher ist es in einem ersten Schritt wichtig, sich ausführlich mit der zum Kauf angebotenen Kanzlei auseinanderzusetzen. Und zwar nicht nur mit dem Bereich der Finanzen, sondern auch mit Kundenstruktur, Mitarbeiterstruktur oder Prozessen in der Kanzlei.
  • Interessant ist die Beobachtung, dass Kanzleien aufgrund des Fachkräftemangels inzwischen auch wegen der Mitarbeiter übernommen werden und nicht mehr nur wegen der Mandate.
  • Um Angebot und Nachfrage besser zusammenzubringen, gibt es neben den bekannten Möglichkeiten bei Kammern und Verbänden, etablierten Maklern, persönlichen Empfehlungen von Kollegen und Kolleginnen, Inseraten in bekannten Fachzeitschriften via Chiffre seit kurzem die DATEV-Kanzlei-Börse.
  • Die folgenden drei Faktoren beeinflussen in erster Linie den Kaufpreis einer Kanzlei: nachhaltiger Jahresumsatz, Rendite, Altersstruktur der Mandanten. Der Kaufpreis für eine Kanzlei variiert demnach sehr stark und die Faustregel mit 120% des Umsatzes ist bei einer tatsächlichen Bandbreite von 70% bis 138% inzwischen überholt.

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Dietmar Zeilinger

Redaktion DATEV magazin

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