Schwerpunktthema im Februar bei der XING-Gruppe "DATEV verbindet" - 29. Februar 2016

Fahrtenbuch im Fadenkreuz

Ein Fahrtenbuch ist eine feine Sache. Besonderer Beliebtheit erfreut sich dessen Lektüre in letzter Zeit bei Betriebsprüfern. Kreativität und eine gekonnte Fiktionalisierung werden von diesen allerdings weniger geschätzt, als man meinen möchte. Jede Fahrt ins Blaue wird einem harten Faktencheck unterzogen, jede Autowäsche gründlich hinterfragt. Da sich zudem auch das Verfassen eines solchen Fahrtenbuchs mitunter als…

Die Ein-Prozent-Regel ermöglicht eine pauschale Versteuerung privat genutzter Firmenwagen. Ein Prozent des Brutto-Listenpreises eines Fahrzeugs wird dabei pro Monat versteuert. Ein Fahrtenbuch hingegen weist den tatsächlichen Anteil der privaten Nutzung eines Pkw aus und wird vom Finanzamt als Nachweis anerkannt – so es keine Fehler enthält. Ohne hier auf einzelne Rechenbeispiele einzugehen, dürfte klar sein, dass viele Steuerzahler mit einem Fahrtenbuch besser fahren als mit der Ein-Prozent-Regel.

Mangelnde Glaubwürdigkeit

Von dieser Annahme ging auch der Moderator unserer XING-Gruppe „DATEV verbindet“ aus, als er den Beitrag zum Thema Fahrtenbuch als Schwerpunkt für den Februar verfasste. Wolfram Jaschke schildert darin die Probleme mit dem Fahrtenbuch in der Praxis. Im Wesentlichen sind dies: die komplizierte Dokumentation und die mangelnde Glaubwürdigkeit, die Fahrtenbücher in jüngster Zeit bei Prüfern zu haben scheinen. Von Ihnen – seinen Kollegen und Kolleginnen – wollte er wissen, wie Sie es mit dem Fahrtenbuch halten. „Wie sind Ihre Erfahrungen damit?“, „Welche Systeme bevorzugen Sie beziehungsweise Ihr Mandant?“, „Wie gehen Sie mit den sogenannten Mischfahrten um?“ (Da hat ja der BFH eine aus meiner Sicht eine sehr eigenwillige Sichtweise zu gemischten Fahrten.) Und „Welche Abwehrstrategien haben Sie für Betriebsprüfungen?“

Das Ergebnis dieser Befragung war eindeutiger als erwartet: Fast alle der an der Diskussion beteiligten Berater raten ihren Mandanten davon ab ein Fahrtenbuch zu führen. Sei es, weil Nutzen und Aufwand in keinem angemessenen Verhältnis zueinander stehen oder weil schlicht die Gefahr einer Beanstandung durch einen Prüfer so groß ist, dass man dieser von vorneherein aus dem Weg gehen möchte.

Wie gehen Sie mit der Problematik um? Empfehlen Sie Ihren Mandanten ein Fahrtenbuch zu führen? Kennen Sie Prüfer, die bei dessen Lektüre einfach zustimmend einnicken? Kommen Sie in unsere XING-Gruppe und beteiligen Sie sich an der Diskussion!

 

Zum Autor

Dietmar Zeilinger

Redaktion DATEV magazin

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