Doktorarbeit zur Zukunft der Steuerberatung - 21. Juni 2017

Eine Frau, eine Mission

von Gastautor

Die Steuerberatung: eine Branche mit viel Potenzial. Julia Topfmeier erforscht die Zukunft des Berufsstands vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung. Dabei wird sie von der DATEV-Stiftung Zukunft unterstützt.

„Es gibt unheimlich viele ungenutzte Potenziale in der Steuerberatung, das finde ich reizvoll!“ – Mit dieser Motivation setzt sich Julia Topfmeier an ihre Promotion und forscht an der Zukunft der Steuerberatung. Seit zwei Jahren widmet sich die 29-jährige Doktorandin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg diesem Thema. Ihr Interesse für die Steuerberatung entdeckte Julia Topfmeier schon zu Beginn ihres Bachelorstudiums. Sie absolvierte ein Auslandssemester in Spanien und kam durch das geringe Kursangebot fast schon zufällig mit dem Steuerrecht in Berührung. Und das war gut so. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie so viel Respekt vor diesem komplexen Thema, dass sie sich nicht herangetraut hat. „Als ich mich dann in die Materie eingearbeitet habe, packte mich die Faszination, sodass ich nach dem Semester in Spanien auch dem deutschen Steuerrecht eine Chance einräumte und die Begeisterung hält bis heute an“, erzählt Julia Topfmeier rückblickend. Sie möchte dem Berufsstand mit ihrer Promotion konkrete Handlungsempfehlungen geben. „Die fortschreitende Digitalisierung verändert den Beruf des Steuerberaters nachhaltig. Ich will den Steuerberatern zeigen, wie sie sich z. B. mit betriebswirtschaftlicher Beratung zukunftsfähig aufstellen können“, so Julia Topfmeier.

DATEV-Stiftung Zukunft unterstützt

Mit diesem Interesse ist sie nicht allein. Denn es ist auch das ureigene Interesse der Stiftung aufzuzeigen, wie das Berufs- und Tätigkeitsfeld der Steuerberatung zukünftig aussehen könnte. Deshalb unterstützt die DATEV-Stiftung Zukunft mit einer finanziellen Förderung das Promotionsprojekt von Julia Topfmeier. Die Doktorarbeit schreibt sie am Lehrstuhl für BWL – insb. Betriebliche Steuerlehre – an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg bei Prof. Dr. Egner. Für sie ist es eine große Ehre von der DATEV-Stiftung Zukunft gefördert zu werden. „Dank der Stiftung kann ich meine ganze Energie und Kreativität in die Promotion hineinlegen und muss mir keine Gedanken um meinen Lebensunterhalt machen.“ So kann sie sich mit sorgenfreiem Hinterkopf dem doch etwas komplexen Thema ihrer Promotion widmen.

Ihre These: Steuerberater müssen flexibler werden.

Julia Topfmeier betrachtet die Leistungen des Steuerberaters und untersucht wissenschaftlich anhand empirischer Methoden, ob diese aus Sicht der Mandanten werthaltig sind und auch in Zukunft noch sein werden.

Auch wenn sie vor Veröffentlichung noch keine konkreten Ergebnisse herausgeben kann, gibt sie einen Ausblick: „Der Steuerberater muss künftig wesentlich flexibler werden und darf nicht an seinem bisherigen Geschäftsmodell festhalten. Wie er sein Leistungsportfolio zukunftsfähig gestalten kann, werde ich in Empfehlungen erarbeiten“, verspricht Julia Topfmeier.

Von Höhen und Tiefen ihrer Promotion

Der Weg bis zu einer fertigen Promotion ist lang. Julia Topfmeier erzählt: „Bei einer Promotion muss man sich immer wieder für ein und dasselbe Thema begeistern können. Man dreht Schleifen, kommt wieder zurück und fängt vielleicht wieder komplett von vorne an.“ Natürlich sei es hin und wieder anstrengend gewesen, sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren. Viel geholfen hat es ihr in solchen Phasen, dass sie einen Ausgleich zum Dasein als „Schreibtischtäter“ gefunden hat. Wenn ihr Kopf mal wieder richtig qualmt, findet sie den Entspannung in der Natur. Bei einem Waldspaziergang sammelt sie neue Kraft, um wieder mit frischem Elan an die Arbeit zu gehen. „Es ist vor allem Ruhe nötig. Besonders dann, wenn einfach alles schief läuft oder man in einer Sackgasse steckt.“ Aus ihrer Erfahrung kann auch ein gutes Arbeitsumfeld Abhilfe schaffen. Durch konstruktive Gespräche mit ihrem Doktorvater, Kollegen oder Freunden bekommt sie neue Sichtweisen und Ideen, die ihr das Vorankommen wieder erleichtern.

Gehör finden in der Öffentlichkeit

Julia Topfmeier erhofft sich Aufmerksamkeit durch den Berufsstand für ihr Thema. Die wohl größte Auszeichnung für die langjährige Arbeit, wäre für sie das Bekanntwerden ihrer Promotion in berufsständischer Literatur und besonders bei DATEV: „Ich wünsche mir, gehört zu werden. Denn DATEV ist als berufsständische Organisation ein gutes Sprachrohr und tritt als Marktführer allgegenwärtig auf“, so Julia Topfmeier.

Mit der Veröffentlichung der Promotionsergebnisse ist Ende des Jahres zu rechnen. Doch schon jetzt steht fest: Mit ihrem Engagement und Interesse ist sie eine Bereicherung für den steuerberatenden Berufsstand.

Über die Autorin

Carolin Himmel studiert Wirtschaftspädagogik in Nürnberg und ist seit April 2017 als Werkstudentin bei  DATEV tätig. Dabei wirkt sie bei der Pflege des DATEV-Shops mit und sammelt ihre erste redaktionelle Erfahrung mit dem Schreiben von Blogs.

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