Kanzleientwicklung - 30. August 2021

Den Blick auf sich und andere haben

Die rasante Entwicklung von Technologie und Gesellschaft verändert die Art, wie wir in die Zukunft blicken. Geschäftsmodelle, die gestern noch funktionierten, können heute bereits an den Bedürfnissen des Marktes vorbei gehen. Oft fällt es nicht leicht, die eigene Kanzlei und das Angebotsportfolio kritisch zu bewerten. Mit den richtigen Methoden lassen sich jedoch individuelle Stärken wie auch Defizite einordnen und gute strategische Entscheidungen treffen.

Strategiefindung in der Kanzlei

Die strategische Kanzleientwicklung setzt voraus, die eigene Ausgangsposition zu kennen und richtig einzuschätzen. Zu den klassischen Methoden zählt die SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats). Diese betrachtet Stärken und Schwächen der Kanzlei und ermöglicht es, die aktuelle Ausgangssituation und die Entwicklung der Rahmenbedingungen darzustellen. Auf dieser Grundlage können strategische Entscheidungen abgeleitet werden. Eine gezielte Standortbestimmung der Kanzlei ermöglicht der kostenlose DATEV ReifegradCheck für die Kanzleileitung. Der Steuerberater wird hier als Unternehmer betrachtet und die Kanzlei hinsichtlich der Entwicklung des zukünftigen Geschäftsmodells analysiert. Damit lässt sich die „Reife“ in folgenden Handlungsfeldern messen:

  • Strategie und Innovation
  • Kunde und Markt
  • Technologie und Prozesse
  • Mitarbeiter und Kultur

An den Ergebnissen wird deutlich, in welchen Bereichen die Kanzlei bereits gut aufgestellt ist und wo Handlungsbedarf besteht. „Strategie und Innovation“ wie auch „Kunde und Markt“ beleuchten, wie der Erfolg zukünftig gesichert und ausgebaut wird. In den Feldern „Technologie und Prozesse“ und „Mitarbeiter und Kultur“ werden Potenziale deutlich, die schon heute in der Kanzlei stecken und gehoben werden können.

Finanzperspektive berücksichtigen

Um solide strategische Entscheidungen treffen zu können, ist nicht zuletzt die vorherrschende Finanzsituation ein entscheidender Faktor. Zum einen ist die aktuelle Ertrags- und Liquiditätssituation ein wichtiger Spiegel für die bisherige Strategie, zum anderen müssen sich Maßnahmen in den jeweiligen Handlungsfeldern über Finanzkennzahlen messen lassen. Der DStV-Praxenvergleich als größter, unabhängiger Benchmark für die Steuerberaterbranche liefert wertvolle Auswertungen über Trends und Kennzahlen, anhand derer sich die Finanzlage der Kanzlei beurteilen lässt. Auch der Personalkostenvergleich je Qualifikation und Berufserfahrung, das Kosten-Umsatz-Verhältnis oder die Art und Anzahl der Beratungsleistungen sind nützlich, um Stärken und Schwächen der Kanzlei zu analysieren und konkrete Optimierungspotenziale abzuleiten. Die Umfrage findet jährlich im Zeitraum vom 1.September bis zum 31.Oktober statt. Die Teilnahme ist für Mitglieder der Steuerberaterverbände kostenlos.

Mit klarem Kompass in die Zukunft

Fundierte Strategien sind heute wichtiger denn je, um sich am Markt zu behaupten – im digitalen Zeitalter sollten diese jedoch in kürzeren Zyklen geprüft und hinterfragt werden. Verlässliche Standortbestimmungen und Branchen-Benchmarks bilden die Basis für „datengetriebene“ Entscheidungen. Mit ihnen können nicht nur der Status Quo, sondern auch Fortschritte und Erfolge erkannt werden – perfekte Voraussetzungen, Ihre Strategie aktiv zu steuern!