Wartung von DATEVasp und DATEV-SmartIT - 8. November 2019

Ansteigende Wellen oder was bei einer Software-Wartung passiert

Unter einer Kfz-Wartung kann man sich noch etwas vorstellen: Öl, Bremsen, Reifen, Schläuche, Abgaswerte, Rost … Aber eine Software-Wartung bei den Cloud-Sourcing-Systemen von DATEV? Michael Klockow, der im IT-Management für Wartungen zuständig ist, lässt uns hinter die Kulissen blicken.

DATEV-Kunden können ihre IT-Systeme in die DATEV-Cloud auslagern und mit DATEVasp oder SmartIT ihre Software auf Servern im DATEV-Rechenzentrum laufen lassen. Damit müssen sie sich nicht mehr um neue Programmversionen oder Sicherheitsupdates kümmern. Denn das übernehmen die Experten bei DATEV für sie.

Was umfasst eine Wartung?

In einer Wartung wird beispielsweise das DFÜ-Update der DATEV-Programme abgewickelt oder es werden Hotfixes oder Software-Updates von Drittanbietern oder Microsoft Sicherheitsupdates installiert.

Michael, wie arbeitet ihr und wie viele Server betreut ihr für die DATEV-Kunden?

Vier Mitarbeiter des IT-Release-Management beginnen in der Nacht um 03:00 Uhr mit der Arbeit. Nachts deshalb, damit die Kunden ab sechs Uhr morgens wieder arbeiten können. Wir beenden die Updates, bevor der Bürotag bei ihnen beginnt. Eine komplette Wartung ist für sämtliche DATEVasp- und SmartIT-Kunden innerhalb einer Woche von Montag bis Donnerstag abgeschlossen.

2018 hatten wir insgesamt 979.633 Wartungen. Die Updates der DATEV-Programme 13.0 auf ca. 6900 Servern haben wir innerhalb von drei Wochen erledigt. Für 2020 haben wir uns vorgenommen, diese Zeitspanne weiter zu reduzieren.

Die Qualitätsanforderungen sind bekanntermaßen hoch. Was heißt das für eure Arbeit?

Vor jeder Wartung prüfen wir die Grundvoraussetzungen, z. B. Datenträger und die Aktualität der Zugriffsrechte, damit wir tatsächlich installieren können. Fehlt da etwas, kontaktieren wir das Logistik-Center.

Jede Wartung läuft in einem fest definierten Prozess wellenartig ab: Es beginnt mit einer kleinen Charge am ersten Tag; die Chargengröße wird täglich gesteigert. Auf diese Weise können wir schnell reagieren, wenn unerwartete Effekte während der Installation auftreten, beispielsweise wenn eine Datenanpassung nicht funktioniert oder Programmfehler auftauchen.

Apropos Programmfehler: Was passiert bei einem Fehler mit größeren Beeinträchtigungen?

Wird so ein Fehler mit hoher Priorität gemeldet, stoppen wir die Wartung und warten auf die bereinigte Programmversion. Das können wir dann in der nächsten Auslieferungswelle umgehen, sodass möglichst wenige Anwender in der Arbeit eingeschränkt werden und Unterstützung durch den Service brauchen.

Die Zeit zwischen den Wartungen wird immer kürzer. Bleibt der Ablauf trotzdem gleich?

Inzwischen laufen in fast jeder Woche Wartungen. Wir wollen, dass die Installationszeiten selber kürzer werden. Deshalb stehen wir in ständigem Austausch mit den Fachabteilungen und der Entwicklung. Durch diese enge Zusammenarbeit konnten wir für die Kunden geringere Ausfallzeiten erreichen.

Unser Ziel ist, dass unsere Kunden schnell auf dem aktuellen Softwarestand arbeiten können. Denn es geht dabei ja nicht nur um neue Funktionen, sondern oft auch um Sicherheit.

Im Video (aus 2017) wird ein Arbeitstag im IT-Release-Management dargestellt.