In Sachen Online-Handel optimal beraten - 16. Oktober 2018

Der Handel im Wandel

Amazon, Otto und Zalando. Das waren im letzten Jahr die größten Online-Shops nach Umsatz in Deutschland. Wie man dort etwas kauft, wissen wir. 

Wissen Sie aber auch, was Sie bei solchen Mandanten beachten müssen – besonders, wenn auf deren Plattformen Drittanbieter verkaufen? Rat weiß Arne Tödter, Steuerberater aus Hamburg, der sich auf die Beratung von Online-Händlern spezialisiert hat und für DATEV auch ein entsprechendes Seminar anbietet.

Wie definieren Sie den Online-Handel?

Am einfachsten ist es das Thema im Unterschied zum traditioneller Handel zu sehen. Dort trifft man seinen Geschäftspartner persönlich. Beim Online-Handel wird das Geschäft dagegen über eine Online-Plattform abgewickelt, Amazon zum Beispiel. Ansonsten sind die Prozesse die gleichen. Das Geschäft wird nur einfach digital abgewickelt und in der Konsequenz muss sich auch der steuerliche Berater auf digitale Prozesse einstellen.

Wie sind Sie denn zum Beratungsthema „Online-Handel“ gekommen?

In Hamburg wurde ja schon immer viel gehandelt. Ich hatte die Chance, Online-Händler als Mandanten zu übernehmen, die uns weiterempfohlen haben. Es ist eine neue Welt, aber Berührungsängste hatte ich nie. Es ist einfach wichtig, stärker in Geschäftsprozessen zu denken. Die Händler arbeiten und denken digital, da möchten sie natürlich auch die Zusammenarbeit mit ihrem Steuerberater digital gestalten. Darauf muss man sich natürlich einlassen. Meine Kanzlei arbeitet mit DATEV Unternehmen online. Alle Geschäftsprozesse übernehmen wir über Schnittstellen – alles ist komplett digital.

Auf was sollte man zu Beginn achten?

Kleine und große Online-Händler unterscheiden sich in der Anfangszeit nicht. Beide haben dieselben Herausforderungen und vergleichbar hohen Beratungsbedarf vor allem im Bereich Umsatzsteuer.

Ansonsten muss man wissen, dass Fremddaten nicht ohne weiteres in die DATEV-Programme überführt werden können. Dafür benötigt man sogenannte Brückenbauer, also Programme von Software-Partnern. Die findet man auf dem DATEV-Marktplatz. Im Bereich des E-Commerce sind das acht oder neun Player. Trotzdem gibt es kein Patentrezept. Man sollte immer analysieren, welche Systeme beim Händler vorhanden sind und sich dann überlegen, welches Produkt man dafür am besten einsetzt. Das ist die Herausforderung – man muss die Programme durchdringen und alle Möglichkeiten kennenlernen.

Deshalb schreckt der Online-Handel einige Steuerberater auch ab. Wie fängt man denn am besten an?

Die technische Seite kann unerfahrene Kollegen schon überfordern. Ich halte das Seminar „Chance Online-Handel“ nun im zweiten Jahr. Meine Seminarteilnehmer arbeiten bereits digital. Das ist für Mandate aus dem Online-Handel wichtig. Grundvoraussetzung ist die Nutzung von DATEV Unternehmen online, der Datenimport über Schnittstellen und man muss es natürlich gewohnt sein, ohne Papier zu arbeiten.

Ich würde die ersten Schritte in Begleitung eines DATEV-Beraters gehen. Das ist gut investiertes Geld. Für mich ist diese Zusammenarbeit inzwischen normal, denn es ist auch eine Investition in meine Beratung – es ist doch professionell, sich Hilfe zu holen und auch den Mandanten mitzuteilen, dass man sich fortbildet. Mit DATEV haben wir einen super Partner, der alle notwendigen Produkte zur Verfügung stellt. Damit haben wir am Ende alle die gleichen Chancen. Deshalb gebe ich auch meine Erfahrungen in einem Seminar an Berufskollegen weiter.

Mehr zum Thema

Sie interessieren sich für Online-Handel? Buchen Sie einen Platz  für das Präsenzseminar „Chance Online-Handel“ oder das Präsenzseminar „Der Online-Handel mit Amazon: Prozesse, Schnittstellen und Besonderheiten“. 

Für das Selbststudium können Sie auch unser Fachbuch „Stolperfalle Online-Handel“ lesen.

Zur Autorin

Julia Wieland

Redaktion DATEV magazin

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