IfW Kiel, Mitteilung vom 22.05.2023
Nach recht kräftigen Zuwächsen im April zeichnet sich für den Welthandel im Mai eine Seitwärtsbewegung ab. Dies zeigt das jüngste Update des Kiel Trade Indicators, berechnet anhand von Containerschiffbewegungen in der ersten Monatshälfte (Vergleich zum Vormonat, preis- und saisonbereinigt). Auch die Indikatorwerte großer Volkswirtschaften zeigen tendenziell seitwärts, die EU und die USA könnten aber Zuwächse bei den Importen verzeichnen.
Auffällig ist die Entwicklung der Frachtmenge im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen Europa und Asien. Nachdem die Lücke zwischen erwartbarer und tatsächlicher Frachtmenge – berechnet anhand des Handelsaufkommens der Jahre 2017 bis 2019 – kurzzeitig geschlossen war, fällt das Handelsvolumen nun abermals zurück.
„Die Erholung der Frachtmenge im Roten Meer könnte nur von kurzer Dauer gewesen sein. Die gegenwärtigen Containermengen folgen wieder dem Trend der Schwächephase der vergangenen Monate“, sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator. „Ein Indiz für einen insgesamt etwas gedämpfteren maritimen Warenhandel im Vergleich zu den Boom-Zeiten vor Ausbruch der Corona-Pandemie.“
Quelle: IfW Kiel