Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 11.10.2019
Verbraucherpreisindex, September 2019
- +1,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- 0,0 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, September 2019
- +0,9 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
- -0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September 2019 um 1,2 % höher als im September 2018. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, schwächte sich die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) – damit erneut ab (August 2019: +1,4 %). Im Vergleich zum Vormonat August 2019 blieben die Verbraucherpreise im September 2019 unverändert.
Energieprodukte verbilligten sich von September 2018 bis September 2019 um 1,1 % und dämpften dadurch die Preisentwicklung insgesamt. Im August 2019 hatte die Teuerungsrate für Energie noch bei +0,6 % gelegen. Im September 2019 verteuerten sich binnen Jahresfrist vor allem Fernwärme und Erdgas (jeweils: +4,7 %) sowie Strom (+3,9 %). Hingegen gingen die Preise sowohl für leichtes Heizöl (-10,5 %) als auch für Kraftstoffe (-6,7 %) deutlich zurück. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im September 2019 bei +1,4 % gelegen, ohne Berücksichtigung der Mineralölprodukte sogar bei +1,6 %.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im September 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um +1,3 %. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich damit abgeschwächt (August 2019: +2,7 %). Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren Fleisch und Fleischwaren (+4,6 %) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+3,2 %). Den Preisanstiegen standen auch Preisrückgänge gegenüber, auffallend günstiger wurden Speiseöle und Speisefette (-13,4 %).
Die Preise für Waren insgesamt lagen im September 2019 um 0,6 % höher als im Vorjahresmonat. Neben der eher moderaten Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln (+1,3 %) verteuerten sich unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+5,1 %), Tabakwaren (+4,3 %) sowie neue Personenkraftwagen (+2,4 %). Günstiger wurden neben den Mineralölprodukten (-7,4 %) insbesondere Geräte der Informationsverarbeitung (-8,9 %) und Telefone (-5,8 %).
Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen im September 2019 binnen Jahresfrist mit +1,8 % deutlich stärker. Bedeutsam für die Preisentwicklung der Dienstleistungen war die Preiserhöhung bei Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Stärker verteuerten sich zum Beispiel die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,0 %), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+4,9 %), Flugtickets (+4,3 %), Friseurleistungen und andere Leistungen für Körperpflege (+3,2 %) sowie Gaststättendienstleistungen (+2,8 %). Einige Dienstleistungen wurden auch günstiger, unter anderem Bildungsdienstleistungen des Elementar- und Primarbereichs (-4,3 %).
Veränderung im September 2019 gegenüber dem Vormonat August 2019
Im Vergleich zum August 2019 blieb der Verbraucherpreisindex im September 2019 unverändert. Dennoch gab es deutliche Preiserhöhungen im Vormonatsvergleich bei Bekleidungsartikeln (+7,2 %) sowie bei Schuhen und Schuhzubehör (+2,7 %). Hier wirkte sich vor allem die Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion aus. Dem gegenüber gab es saisonbedingt zum Ende der Sommerferien Preisrückgänge bei Pauschalreisen (-10,3 %) und bei Flugtickets (-2,2 %).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im September 2019 um 0,9 % über dem Stand von September 2018. Im Vergleich zum August 2019 sank der HVPI im September 2019 um 0,1 %.